Welche Uhr tragen Sie zurzeit am liebsten – und warum?

Ich trage immer die neusten Uhren aus unserer Kollektion. Was wir tragen, verkauft sich auch am besten. Oft tragen wir aber auch Uhren, die noch nicht im Verkauf sind. Mit diesen «Erlkönigen» testet die Familie die Optik, das Material und die Qualität. Natürlich hat jeder von uns eine Lieblingsfarbe, ein Lieblingsarmband oder Lieblingsmaterial. 
 

Wenn Sie die Uhr einer anderen Marke tragen müssten, welche wäre das?

Wir tragen nur unsere Uhren, da wir für jede Situation passende Uhren haben. Man könnte uns höchstens einmal mit einer Vintage-Uhr antreffen, weil diese, wie unsere Uhren, eine Seele haben.
 

Die 45 Exemplare der Black Sheep sind vermutlich schnell verkauft. Wäre eine zweite Auflage möglich?

Ja, davon gibt es nur noch sehr wenige. Natürlich wollten wir mit der ersten Edition erst mal testen, ob es genug anders denkende Menschen gibt, die offen sind und das zeigen möchten. Und tatsächlich gibt es die. Daher wird es vermutlich eine zweite Edition geben.
 
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Lady Di Black sheep

Lady Di trug den «Black Sheep»–Pullover von Warm & Wonderful 1981 bei einem Polospiel. Die Uhr ist limitiert auf 45 Stück und kostet 1950 Franken.

Quelle: PD
Die Faszination des schwarzen Schafes

Maurice de Mauriac und der britische Textilhersteller Warm & Wonderful bringen das von Lady Di gefeierte ikonische «Black Sheep»-Muster auf einem von Carlton DeWoody entworfenen gemeinsamen Zeitmesser zurück. «In einer politisch korrekten Ära, in der der Druck besteht, sich gemäss den gesellschaftlich akzeptierten Konventionen zu verhalten, bedeutet ein schwarzes Schaf zu sein, dass man sich weigert, sich anzupassen», schreiben die beiden Kooperationspartner. Für diese Freigeister, die sich weigern, mit dem Rudel mitzulaufen, haben Maurice de Mauriac und Warm & Wonderful einen gemeinsamen Zeitmesser geschaffen: die Black Sheep.
Nachdem die 19-jährige Diana Spencer 1981, vier Monate nach ihrer Verlobung mit Prinz Charles, den «Black Sheep»-Pullover des britischen Unternehmens Warm & Wonderful zu einem Polospiel trug, wurden die Bilder der künftigen Prinzessin von Wales und ihres tierischen Pullovers auf den Titelseiten der Zeitungen in aller Welt verbreitet – und das kleine, von den Freundinnen Joanna Osborne und Sally Muir gegründete Unternehmen erlebte daraufhin einen wahren Boom. Der Originalpullover von Lady Di erzielte bei einer Auktion von Sotheby’s einen Preis von über 1,1 Millionen Dollar. 

 
 

Welches Businessmodell steckt hinter den Kooperationen? Lohnt sich das finanziell für Sie, oder ist es in erster Linie eine Marketing-/Kommunikationsmassnahme?

Wir arbeiten nicht mit Retailern, sondern nur direkt. Kooperationen geben uns die Möglichkeit, etwas absolut Einzigartiges zu kreieren. Das ist spannend für uns, weil wir damit Zugang zu den Communitys der Partner haben, wie diese Zugang zu unserer Community haben. Dank diesen Kooperationen sind wir in aller Munde, ohne dass wir hierzu Marketingbudget in die Hand nehmen müssen. Mit Kooperationen können wir unsere Kreativität mit unseren Interessen verbinden und ihr freien Lauf lassen. Zudem ist es auch für uns persönlich ein Gewinn, weil wir so ständig mit sehr interessanten Menschen an aussergewöhnlichen Orten zusammenkommen.
 

Suchen Sie sich die Kooperationen, oder kommen die Firmen auf Sie zu?

Beides ist schon passiert. Im Falle von Stan Smith zum Beispiel sind wir auf ihn zugegangen. Danach kam aber Racquet auf uns zu, da das Unternehmen diese Kooperation gesehen hat.

 

Welche Kooperationen würden Sie nicht machen?

Wir suchen uns Partner aus, die uns stärken und weiterbringen. Auf keinen Fall jemanden, der nicht die gleichen Werte wie wir vertritt oder nur auf das grosse Geld aus ist. Wir wollen immer Spass haben und etwas Spezielles kreieren.
 

Welche weiteren Kooperationen sind für 2025 geplant?

Dies können wir noch nicht veröffentlichen. Aber es ist einiges in der Pipeline. Uns gehen die Ideen nie aus. 
 

Haben Sie ein «Traumprojekt», das Sie einmal realisieren möchten?

Eine Uhr mit Herz, also zusammen mit Comme des Garçons oder mit Filmregie-Ikone Wes Anderson oder dem Designer/Farbdenker/Streifenliebhaber Paul Smith.
 

Welche Modelle haben sich 2024 bei Ihnen am besten verkauft?

Wir haben das Glück, dass wir nicht wie viele Marken von einem einzigen Modell abhängig sind. Die Kooperationen funktionieren genauso gut wie unsere Klassiker der L-Serie oder unsere Chronos.
 

Wie viele Uhren verkaufen Sie im Jahr ungefähr?

Etwa tausend Uhren.
 

Liefern Sie Ihre Uhren immer noch mit dem Landrover aus?

Ja, wir holen die Kunden und Kundinnen manchmal ab, oder fahren sie von unserer MDM-Garage zu unserem Laden. Zusätzlich haben wir neu zwei Wagen der Marke Piaggio Ape, mit denen wir auf Messen und Ausstellungen leicht zu finden sind. Jetzt gerade sind wir beim Art Salon und im Jelmoli (bis am 15. November 2024). Der Piaggio Ape ist ein Auto mit viel Charakter – wie der Landy. Jeder, der eine der «kleinsten Uhrenboutiquen der Welt» sieht, lächelt – good vibes only.
 

Auch Ihr Bruder, Ihre Mutter und Ihre Schwester arbeiten im Unternehmen. Wie haben Sie sich die Arbeit aufgeteilt?

Schlussendlich machen wir alle alles. Aber übergeordnet bin ich fürs Business-Development zuständig, Leo fürs Design und Masha für die Designs unserer Läden und Pop-ups.

 

Wenn alle alles machen, gibt es da nicht schnell Streit?

Das haben wir in unseren Teenagerjahren zum Glück ausgelebt.

 

Können Sie etwas zu Umsatz und Gewinn sagen?

Nein. Nur so viel, dass wir, seit wir vor vier Jahren von unserem Vater übernommen haben, jedes Jahr 20 bis 30 Prozent wachsen. Auch in diesem Jahr, in dem viele in der Branche leiden, konnten wir uns vergrössern und in neue Ideen investieren.

 

Welche anderen Uhrenhersteller oder Projekte finden Sie spannend?

Marken, die etwas wagen und anders denken und sich nicht von Investoren leiten lassen. Urwerk finden wir cool und total anders und trotzdem sehr auf dem Boden geblieben. Wir tauschen uns mit solchen Marken auch bezüglich unserer Lieferanten aus.
 
Das Unternehmen
Maurice de Mauriac wurde 1997 in Zürich vom ehemaligen Banker Daniel Dreifuss gegründet. Heute führen seine Kinder Massimo, Leonard und Masha das Familienunternehmen. Pro Jahr werden rund tausend Uhren verkauft, die alle in Zürich montiert werden. Die Komponenten lässt das Unternehmen bei einschlägigen Zulieferern im Schweizer Jura produzieren.