Grüne Reisfelder, Vulkane, viele Tempel und zahlreiche religiöse Zeremonien und Feste – Bali bietet alles für einen perfekten Ferienaufenthalt. Dazu passen Bescheidenheit und Freundlichkeit der einheimischen Bevölkerung, die ihre Gäste mit «Selamat pagi» («Guten Morgen») begrüsst.

Früher waren es europäische Künstlerinnen und Künstler, die sich von Bali begeistern liessen, so zum Beispiel der impressionistische Maler Adrien-Jean Le Mayeur de Merprès. Der Belgier verbrachte seine letzten Lebensjahre, umgeben von Regenwald und Reisterrassen, in Ubud im Hochland. Auch die aus Wien stammende reiselustige Schriftstellerin Vicki Baum, die 1960 in Los Angeles verstarb, verhalf der Götterinsel zu internationalem Renommee. Ihr Werk «Love and Death in Bali» erschien 1937 nach einem längeren Aufenthalt auf der damals noch unerschlossenen Insel. In ihrem Buch erzählte Baum über das von Religion und Ritualen bestimmte Leben und die Einschnitte, welche die niederländische Kolonialmacht hinterlassen hat. Das Buch wurde vor zwanzig Jahren neu aufgelegt und half mit, Bali in den Massentourismus zu führen.

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Das brachte «westliche» Probleme mit sich wie billige Hotels, Charterflüge aus Australien und China, Saufgelage am Strand und sogar Terroranschläge, wenn auch nur indirekt vom Tourismus ausgelöst. Und während der Pandemie, für Bali wirtschaftlich eine Katastrophe, zelebrierten sich freizügige «Influencer» aus ihren neuen Homeoffices auf Bali. Alles ein bisschen zu viel für die Einheimischen – basieren ihre Werte doch auf Kultur, Tradition und dem balinesischen Hinduismus. Es geht um Respekt und Harmonie.

Nun bietet sich Bali wieder an, aber anspruchsvolle Reisende brauchen nicht gleich an die überfüllte Kuta Beach zu reisen. Es gibt andere herrliche Strände, beispielsweise Tulamben an der Ostküste, ideal für Taucherinnen, oder die Balian Beach mit ihrem schwarzen Sand. Aber Bali verdient es eigentlich, eher als Kulturdestination verstanden zu werden. Die Regierung arbeitet intensiv am Imagewechsel und will deshalb bei Touristen und Touristinnen das Bewusstsein für den notwendigen Schutz von Umwelt und Kultur stärken. Zu diesem Zweck erhebt die Tourismusbehörde ab Januar 2024 neu eine Gebühr von 10 Dollar pro einreisende Person. Die Reisebranche kann mithelfen, indem sie auf Bali, fernab der Massenstrände, vermehrt qualitativ anspruchsvolle Unterkünfte und kulturelle Aktivitäten vermittelt.