Es gibt sie noch, diese absoluten Rückzugsorte für Ferien und Erholung. Luxusresorts, die nicht einfach Marmorbadezimmer, Designermöbel, Fusion-Food und Whispering-Angel-Weine anbieten. Sondern paradiesische Zustände, in die Natur integriert und mit authentischer Betreuung serviert. Einst lancierte eine asiatische Hotelresortgruppe den Slogan «No shoes, no news». Gäste sollen im Resort barfuss unterwegs sein und ihre Smartphones abstellen oder wenigstens im Zimmer lassen. Gerade in anspruchsvollen Zeiten wie heute hat dieser Leitspruch einiges für sich.

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Raum, Luft und Lagune

«No shoes, no news» macht auch Sinn im «Sun Siyam Iru Veli», einem empathischen Luxusresort auf den Malediven. Schuhe braucht man dort für die Anreise und dann höchstens noch beim Sport, weil solche Aktivitäten ja ebenfalls Erholung bedeuten. Und das Angebot ist auch ausserhalb des Fitnessraums überwältigend: Billard, Darts, Tischtennis, Tennis, Badminton, Volleyball, Schnorcheln, Kajak und Stand-up-Paddeln. Und gegen einen Aufpreis gibt es Tauchgänge, Segelkurse, Parasailing und Ausfahrten auf einem Katamaran.

Die gerade mal 400 auf 60 Meter grosse Insel befindet sich im südlichen Dhaalu-Atoll der Malediven, 150 Kilometer vom Flughafen der Hauptstadt Male entfernt. Von da reist man mit einem Wasserflugzeug; der Flug zum Resort dauert etwas über eine halbe Stunde. Begrüsst wird man dann im All-inclusive-fünf-Sterne-Resort Iru Veli mit seinen 125 Wohneinheiten. Die kleineren Beach-Suites verfügen «nur» über 93 Quadratmeter plus eine Terrasse mit Privatpool. Davon gibt es auch Familien-Versionen mit etwas mehr Wohn- und Spielraum. Weiter im Angebot gibt es Ocean-Suites, mit Stelzen über der Lagune errichtet, und dann die King-Ocean-Suites mit zwei Schlafzimmern und einem Wohnzimmer auf fast 400 Quadratmetern. Und das ist nicht alles: Die ultimativen Räumlichkeiten befinden sich in der 643 Quadratmeter grossen King-Beach-Suite oder der Grand Beach-Suite, allesamt mit grösseren Privatpools. Iru Veli bietet genügend Platz auch für Familien: Die Kinder werden im Miniclub betreut und Babysitter können separat gebucht werden.

Im Iru Veli gilt also nur eins: Einchecken und chillen. Der Blick auf die Lagune entspannt, und die Besuche der vorbeischwimmenden Delfine zaubern ein Lächeln aufs Gesicht. Noch sind All-inclusive-Resorts bei einem Teil des Schweizer Publikums verpönt, aber auf den Malediven braucht man sich hinsichtlich Qualität, Abwechslung und Präsentation keine Sorgen zu machen. Das System ist einfach: Vollpension in Buffetform inklusive ausgewählter alkoholischer Getränke und einer täglich aufgefüllten Minibar. Abends steht ein Grillrestaurant im Angebot sowie ein À-la-carte-Restaurant mit mediterraner Küche.

Nachhaltigkeit

Natürlich kann jeder oder jede Ferienreisende eigene Werte betreffend ökologischem Fussabdruck aufstellen. Und der Langstreckenflug, beispielsweise mit der Edelweiss Air ab Zürich, löst auch eine Belastung für die Umwelt aus. Es macht deshalb Sinn, dass man nicht nur für wenige Tage auf die Malediven fliegt, sondern, wenn man sich das schon mal leistet, vielleicht für zwei oder drei Wochen. Für wen dann während der Ferien Arbeit anfällt, gibt es ein starkes WLAN im Resort. Das Hotel selbst denkt auch mit und liess sich mittels unabhängigen Audits auf ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeitskriterien überprüfen. Man will so nachhaltig wie möglich sein und lässt sich das auch durch entsprechende Zertifikate wie Earth-Check oder Green Key bestätigen.

Die Frage nach der besten Ferienzeit auf den Malediven kann grosszügig beantwortet werden. Es herrschen nämlich ganzjährig angenehme Verhältnisse. Die Lufttemperatur liegt durchschnittlich bei etwa 30 Grad Celsius und die Wassertemperatur bei 28. Allenfalls ist die Trockenperiode zwischen November und Frühling eine Spur besser.

 

 

Die Malediven auf einen Blick

2,4 Meter Der kleine Inselstaat der Malediven liegt im Indischen Ozean südwestlich von Sri Lanka. Er formiert sich an einer Kette von 19 Inselgruppen, die sich über 871 Kilometer in Nord-Süd-Richtung erstreckt. Es gibt 26 Atolle mit fast 1200 Inseln; aber nur 220 davon sind bewohnt. Auf den Malediven befinden sich keine Berge und keine Flüsse. Die höchste Erhebung misst gerade mal 2,4 Meter und befindet sich auf der Insel Villingili. Die Malediven sind daher der am niedrigsten gelegene Staat der Erde. Und es versteht sich, dass der steigende Meeresspiegel für die etwas über eine halbe Million zählende Bevölkerung eine echte Gefahr bedeutet.

Tourismus Ferienbesucher generieren die mit Abstand wichtigsten Einnahmen für die Wirtschaft der Malediven. Der Fremdenverkehr trägt zu rund 28 Prozent zum Bruttoinlandprodukt bei und erbringt mehr als 90 Prozent aller Steuer- und Zolleinnahmen. Andere Sektoren wie Fischerei, Landwirtschaft und die verarbeitende Industrie (Textil- und Bootsbau) machen nur einen Bruchteil des Bruttoinlandprodukts aus. Das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen der Bevölkerung ist in den vergangenen Jahren zwar gestiegen, aber es bestehen beträchtliche Einkommensunterschiede und die Arbeitslosenquote ist gerade unter Jugendlichen relativ hoch.

Respekt Die Einwohner der Malediven, rund 150 000 davon, leben in der Hauptstadt Malé, sind vorwiegend sunnitische Muslime, und der Islam ist die alleinige Staatsreligion; Religionsfreiheit ist ausdrücklich ausgeschlossen. Für Reisende aus aller Welt erfordert dies erstens Respekt und zweitens leider auch, dass der Austausch mit der heimischen Bevölkerung ausserhalb der Resorts oft limitiert ist. Wer mit offenem Herzen anreist, wird aber überall auch mit offenem Herzen bedient.