Amerika und das verbliebene bisschen Freiheit erlebt man am besten im Auto. Wie zum Beispiel auf einem Roadtrip von Maine, unweit der kanadischen Grenze, bis Miami. Es ist die Interstate 95 (I-95), die immer schön der Ostküste nach durch 15 Bundesstaaten führt. Nur, für die Gesamtlänge von rund 3000 Kilometern reicht eine Ferienwoche nicht. Aber was realisierbar ist, ist eine Autofahrt innerhalb von Florida: von Jacksonville bis Key West.

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Wer mit der Swiss nach Washington, D.C., reist, kann von dort weiter nach Jacksonville fliegen. Ein Auto zu mieten, ist in Amerika ziemlich einfach, und der Schweizer Ausweis ist anerkannt. Dennoch wird empfohlen, sich auch einen internationalen Führerschein zu besorgen. Jetzt fehlen nur noch ein paar Ideen für exzellente Boutiquehotels auf der Route, damit man nicht in den üblichen Strassenmotels übernachten muss.

 

Auslüften am Atlantik

Nach den langen Flügen von der Schweiz nach Jacksonville lohnt es sich, gleich noch die vierzig Kilometer vom Flughafen an die Ponte Vedra Beach in Angriff nehmen. So kann man sich abends in der Atlantikbrise erfrischen. Eine passende Adresse könnte das «The Lodge & Club» sein: nur 66 Zimmer im klassischen Stil, dazu Pools, Wellnessinfrastruktur und Kinderangebote. Die nächste Station wäre dann Daytona Beach; die Stadt ist Racing-Fans wegen des 2,5 Meilen langen Speedways ein Begriff und deshalb wohl auch den touristischen Besuch wert. Übernachten könnte man im 1940 eröffneten Art-déco-Hotel Streamline, welches auch bloss mit 44 Units aufwartet. In diesem Hotel trafen sich schon immer auch Rennfahrer und Veranstalter; es gilt als Geburtsort des Stockcar-Rennsports.

 

Disney oder nicht

Wer mit Kindern unterwegs ist, hat möglicherweise keine Wahl und wird sich ein paar Tage im Grossraum Orlando aufhalten wollen. Die Stadt bietet gewaltige Unterhaltung, vor allem in der Walt Disney World mit ihrem Freizeitpark Magic Kingdom oder auch in den Universal Studios und in der Wizarding World of Harry Potter. 2023 empfing Orlando 74 Millionen Besucherinnen und Besucher – es lohnt sich also, zu überlegen, ob und warum man in diesen Tourismushub eintauchen will. Wenn nicht: einfach auf der I-95 bleiben und südwärts halten.

Weg von Walt Disney World bietet Cocoa Beach einen herrlichen Küstenabschnitt; die Stadt liegt auf einer langen Ausseninsel, südlich von Cape Canaveral. An sich ein ruhiger Ort mit Meer, Wind und Wasser, bekannt für Kajaktouren durch Mangrovenwälder und Delfin-Spotting. Für gute Boutiquehotels muss man recherchieren: Eine sympathische Unterkunft ist das «Lost Inn Paradise». Dieses kleine Juwel liegt zwischen dem Atlantik und dem Banana River und verfügt nur über zwölf Wohneinheiten. Weiter südlich liegt Palm Beach und dort auf einer privaten Enklave das historische «Brazilian Court» aus den 1920er-Jahren. Preislich einiges teurer als das «Lost Inn Paradise»– aber beide Resorts sind eigentlich zu kultig, um dort bloss eine Transitnacht zu verbringen. 

 

800 Kilometer durch Florida

Die weiteren Highlights des Roadtrips sind Fort Lauderdale und Miami, beides jedoch Hochburgen des nordamerikanischen Massentourismus. Die rund 75 Kilometer zwischen Boca Raton und Miami sind ziemlich urban verbaut mit zu vielen anonymen Hotelburgen. Kleine feine Gasthäuser mit unter fünfzig Einheiten gibt es da aber natürlich auch, so das «High Noon Beach Resort» in Lauderdale-by-the-Sea oder das «Casa Faena» in Miami Beach. Das Letztere zelebriert Ruhe, Yoga und Meditation.

In Miami endet zwar die I-95. Aber die Fahrt weiter nach Key West ist aus Schweizer Perspektive wohl noch eindrücklicher. Ohne unzählige Fotostopps und Pausendrinks geht es nicht, zudem verlangsamen viele Überholverbote und Tempolimiten die Fahrt. Für die 250 Kilometer darf man relaxed einen ganzen Tag nutzen. Unterwegs wie auch am Zielort Key West, 145 Kilometer nördlich von Kuba, gibt es weitere Boutiquehotels. Und dann auch «Sloppy Joe’s», die Bar von Ernest Hemingway, sie ist für alle Neubesucherinnen und Neubesucher ebenso wie Tauchen und Schnorcheln Pflicht. Übernachten kann man im historischen «The Mermaid & The Alligator»; es bietet acht Gästezimmer mit «casual elegance».

Nach einem herrlichen Roadtrip kann man das Mietauto in Key West abgeben, in einer Stunde nach Miami fliegen, wo die Swiss mit ihrem Nachtflug nach Zürich wartet.