Beim Kaffee ist die Schweiz eine Supermacht: Die rund vierzig Mitglieder der schweizerischen Kaffeehändlervereinigung Swiss Coffee Trade Association (SCTA) sind für mehr als die Hälfte der globalen Rohkaffeeexporte verantwortlich. Die in diesem Verband zusammengefassten Handels- wie auch Verarbeitungsfirmen stehen damit unter erhöhter Beobachtung – und sie müssen sich auch mit den Nachhaltigkeitsthemen beschäftigen, die aus den Lieferketten kommen. Wie beispielsweise mit fairen Löhnen für die Arbeitenden auf den Plantagen und mit der Null-Abholzungs- Vorschrift, welche die EU eingeführt hat und die ab Anfang 2025 in Kraft tritt.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Wenn man sich bei den bekannten grossen Adressen umhört, zeigt sich, dass die Branche reagiert. «Illycafé in der Schweiz kauft heute für die lokale Rösterei in Thalwil bei Zürich zum Grossteil zertifizierten Kaffee ein, und dies nur von namhaften Qualitätssiegeln wie Rainforest, Max Havelaar oder Bio», sagt Raiko Joachim Moser, CEO von Illycafé in der Schweiz. Illycafé ist Gründungsmitglied der «Swiss Sustainable Coffee Platform (SSCP)», einer neuen Organisation und Bindeglied aller Stakeholder in der Kaffee- Wertschöpfungskette in der Schweiz.

Man sieht hier insbesondere in der Verpackungstechnologie in gewissen Produktlinien noch Potenzial, beispielsweise mit aluminium- freien Beuteln oder heimkompostierbaren Produkten bei Kapsel- oder Pads-Systemen. «Allerdings haben wir auch mit Illy Coffee B nun ein Kapselsystem ohne Kapsel, welche man wirklich im Blumentopf entsorgen kann», so Moser weiter. Innerhalb der Kaffeekapselindustrie ist Kapselmüll laut einer Sprecherin von Migros eines der drängendsten Themen. «Coffee B nimmt sich dieses Problems direkt an, indem wir auf Plastik und Aluminium verzichten», heisst es da weiter. Die Coffee Balls von Coffee B sind nach Gebrauch zu 100 Prozent im Garten kompostierbar. «Darüber hinaus stammt unser gesamter Kaffee aus nachhaltigem Anbau, wodurch Coffee B entlang der gesamten Wertschöpfungskette die nachhaltige Wahl ist.» Man ist bei Migros überzeugt, dass die Technologie hinter Coffee B den neuen Standard in der Portionskaffeeindustrie setzen wird.» «Unser Ziel ist es, in unseren Kernmärkten – der Schweiz, Deutschland und Frankreich – zu wachsen und durch eine signifikante Haushaltsdurchdringung möchten wir massgeblich zur Reduzierung des von unserer Branche produzierten Kapselmülls beitragen.»

«Nachhaltigkeit war von Anfang an Teil unserer DNA», heisst es auch bei Nestlé. «Wir bei Nespresso glauben, dass Kaffee eine Kraft für das Gute («a force for good) sein muss, die sich positiv auf das Leben unserer Kunden, der Kaffeebauern, mit denen wir zusammenarbeiten (über 157’000 in 18 Ländern), auf den Planeten und die Natur auswirkt», erklärt eine Sprecherin. Innovationen bei Kreislauflösungen, die Beschleunigung des Übergangs zu einer regenerativen Haushaltsdurchdringung sowie die Optimierung von Energie und Logistik bilden hier die Eckpfeiler Richtung Nachhaltigkeit. Frühestens 2035 und spätestens 2050 will man bei Nespresso im Einklang mit der SBTi (Science-based Targets-Initiative) netto null erreichen.