Das Hafenbauprojekt am Lago Maggiore ist mit einer Gesamtinvestition von rund 19 Millionen Franken nicht nur für die Tessiner Gemeinde Gambarogno ein Prestigeprojekt. Der gesamte Standort Lago Maggiore wird vom Bau des neuen Hafens mit 280 Liegeplätzen profitieren. Insbesondere in den letzten Jahren stieg die Nachfrage nach zusätzlichen Bootsplätzen immer mehr. Mit dem neuen Hafen wird Gambarogno zu einem strategisch wichtigen Motor, was die Umgestaltung der gesamten Region betrifft.

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Sich dem Seespiegel anpassen können

Für den Bau des neuen Hafens zeichnet das Consorzio Porto Gambarogno verantwortlich, das in Zusammenarbeit mit Implenia für dieses Projekt gegründet wurde. Während sich Implenia um die Fundamente kümmert, wurde die Officine Ghidoni, Riazzino, mit der Konstruktion und dem Einbau der Stahlelemente beauftragt. «Der künftige Hafen setzt sich aus einem äusseren Wellenbrecher sowie inneren Landungsbrücken zusammen», erklärt Nazareno Rossi, stellvertretender Direktor der Officine Ghidoni. «Geografisch wurden wir vor zwei grosse Herausforderungen gestellt: das steile Gefälle des Seebodens zum einen, zum anderen die Veränderung des Seespiegels um rund 6 Meter.»

Der Autor

Armin Lutz ist Leiter Unternehmenskommunikation, Debrunner Koenig Gruppe, St. Gallen.

Um beides auszugleichen, muss ein künstlicher Stahlboden konstruiert werden, der aus neun dreidimensionalen Pylonen besteht, die durch Fundamente fest im Seeboden verankert sind.

Arbeiten unter Wasser in vier Etappen

Für den Bau des hochstabilen Stahlbodens erklärt Nazareno Rossi grob die vier wichtigsten Bauetappen:

  • Die Verlegung der Metallfundamente durch Aushub und Vorbereitung des Seebodens; 
  • die Herstellung der Mikropfähle unter Wasser; 
  • die Herstellung und Verlegung der Metallträger sowie 
  • die anschliessende Verlegung der Zugund Verbindungsstangen zum Wellenbrecherpfeiler.

 

Der Bau der Fundamente unter Wasser ist sehr anspruchsvoll. Ein grosser Teil dieser Arbeiten muss unter Wasser durchgeführt werden – genauer gesagt in rund 20 Meter Tiefe. Hinzu kommt die Verlegung der dreidimensionalen Stahlkonstruktion mit einer Ausdehnung von etwa 330 mal 120 Meter. Das Gewicht der einzelnen vorgefertigten Elemente beträgt rund 55 Tonnen. Das Material für diese Struktur hat Debrunner Acifer bereits geliefert: hauptsächlich ROR-Profile aus S355J0-Stahl mit unterschiedlichen Durchmessern (219 bis 711 Millimeter).

Für den Bau des Hafens, der 2024 in Betrieb gehen soll, werden insgesamt 900 Tonnen Stahl verbaut. Bezogen wird das Material direkt von Debrunner Acifer; das Unternehmen hat bereits rund 300 Tonnen Stahl nach Gambarogno geliefert. Per Anfang 2022 konnte termingerecht mit der Verlegung der Masten begonnen werden. Und auch in den weiteren Bauetappen wird sich die Mannschaft vor Ort auf die termingerechte Lieferung von hochwertigem Material von Debrunner Acifer verlassen können.