Wie wird sich unsere Mobilität in den nächsten Jahren verändern? Wenn die Prognosen einer Studie der Unternehmensberatung Bearingpoint eintreffen, wird sich eine ganze Menge ändern. Denn die Studie geht davon aus, dass Mobilitätsentscheidungen im Jahr 2030 völlig anders getroffen werden, als wir es heute gewohnt sind. Neue Arbeitsweisen wie Smart Working, Energiekrisen, Klimawandel und Lieferkettenunterbrechungen verändern die Nachfrage nach Mobilität sowie die Richtung und auch das Tempo des Wandels tiefgreifend. In der Folge bestimmen drei Trends die Mobilität der nächsten Jahre: Jede Fahrt wird zu einem persönlichen Erlebnis, Klimaneutralität ist ein Muss und nicht verhandelbar, und die Menschen werden eher Dienstleistungen nutzen als eigene Fahrzeuge besitzen.
Die Studie basiert auf einer Befragung in sechs europäischen Ländern, auf Aussagen von Kundinnen und Kunden der Beratungsfirma aus verschiedenen Branchen sowie auf eigenen Experteneinschätzungen.
Im öffentlichen Personennahverkehr wird es eine Verlagerung hin zu individueller Mobilität geben, mit Fahrplänen, die von den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden bestimmt werden, anstatt wie im traditionellen öffentlichen Verkehr vordefiniert zu sein. Dies wird zu nutzerorientierteren Angeboten führen und die Reisezeit produktiver machen.
87 Prozent der Teilnehmenden an der Umfrage glauben, dass sie weniger häufig zur Arbeit pendeln werden, und 81 Prozent gaben an, dass sie im Vergleich zu der Zeit vor der Pandemie deutlich weniger Geschäftsreisen unternehmen werden. Weiter gehen die meisten Studienteilnehmenden davon aus, dass 80 Prozent der produzierten Motoren bis 2030 umweltfreundlich sein werden. Damit werden Investitionen in umweltfreundliche Verkehrsmittel und die dazugehörige Infrastruktur zunehmen, insbesondere in solche, die das Wohlbefinden fördern, wie etwa durch Gehen und Radfahren. Ausserdem gibt die Hälfte der Teilnehmenden (49 Prozent) an, dass sie bis 2030 auf den Besitz eines Fahrzeugs zugunsten einer Verringerung ihres ökologischen Fussabdrucks verzichten würden.
Im Ergebnis ist es ein radikal anderes Mobilitätsökosystem, in dem die Karten nicht nur für Automobilhersteller und -zulieferer, sondern auch für Transportanbieter und Energieversorger sowie für Technologie- und Versicherungsunternehmen neu gemischt werden.