Die Neuzulassungen von leichten und schweren Nutzfahrzeugen in der Schweiz sind weiterhin beeinflusst von den Problemen in den Lieferketten, nicht zuletzt auch verursacht vom Krieg in der Ukraine. In den ersten neun Monaten 2022 wurden insgesamt 29 175 leichte und schwere Nutzfahrzeuge neu in Verkehr gesetzt – das ist ein Minus von 17,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Dazu kommt, dass sich die mittlerweile reduzierten Konjunkturprognosen von BAK, Prognos und Economiesuisse auch nicht gerade stimulierend auf die Nachfrage nach neuen Fahrzeugen auswirken. Die Neuzulassungen sind ein verlässlicher Indikator für die Entwicklung der Volkswirtschaft. Es braucht also offensichtlich noch Geduld seitens der Anbieter.

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Plus bei Toyota und Peugeot

Bei den leichten Nutzfahrzeugen betrug das Minus bis Ende September 18,4 Prozent. Von den 19 Marken in unserer Tabelle (siehe Bildergallerie unten) weisen 14 rückläufige Zulassungszahlen aus. Zulegen konnten bei den Volumenmarken insbesondere Toyota (plus 17 Prozent) und Peugeot (plus 14 Prozent).

Die vier führenden Marken Volkswagen, Renault, Mercedes-Benz und Ford mussten Rückgänge von zum Teil mehr als 15 Prozent hinnehmen. Interessant ist, dass bei den leichten Nutzfahrzeugen nur gerade das Segment 2,25 bis 2,6 Tonnen Gesamtgewicht positive Zulassungen (plus 45 Prozent) aufweist.

Von den schweren Fahrzeugen ab 3,5 Tonnen Gesamtgewicht wurden bis Ende September 2529 Einheiten in Verkehr gesetzt. In dieser Klasse spielen neben den konjunkturellen Einflüssen auch längere Lieferfristen, etwa wegen spezieller Aufbauten, eine Rolle. Auch hier weisen fast alle Gewichtsklassen negative Entwicklungen auf.

Lediglich im ganz schweren Segment über 32 Tonnen Gesamtgewicht wurden bis Ende September mehr Fahrzeuge (plus 7,7 Prozent) immatrikuliert. Kräftig zulegen konnte bei den schweren die Marke Volvo Trucks (plus 23,6 Prozent). Alle übrigen Marken weisen – mit Ausnahme von MAN und DAF – rückläufige Zulassungen auf.

Zugenommen haben die Verkäufe von Lastwagen mit alternativen Antrieben. Dies geht aus der von Auto-Schweiz für die «Handelszeitung» erstellten Tabelle hervor. Eine Reihe von Herstellern startete inzwischen mit der Produktion solcher Fahrzeuge. Die am 1. April in Kraft getretenen Änderungen bezüglich deren Gesamtgewicht und -länge dürften den Verkauf dieser Nutzfahrzeuge positiv beeinflussen.