Elektrisch angetriebene Lieferwagen und Lastwagen erfreuen sich einer zunehmenden Nachfrage seitens der Transportdienstleister. Die Studie des Beratungsunternehmens EBP Schweiz geht davon aus, dass bis zum Jahr 2030 der Marktanteil der E-Trucks von derzeit rund 5 Prozent auf 43 Prozent ansteigen wird.

All diese Fahrzeuge müssen periodisch geladen werden – und dies möglichst in kürzester Zeit. Quintessenz daraus: Die Schweiz benötigt ein landesweites Netz an Schnellladestationen für E-Trucks. Die EBP-Studie geht davon aus, dass bis zum Jahr 2030 in der Schweiz 15 Schnelllade-Hubs mit insgesamt 180 Schnelladepunkten für E-Trucks entlang der Nationalstrassen realisiert werden müssen.

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Problem der ausreichenden Stromversorgung

Batteriebetriebene Lastwagen benötigen wegen ihrer Fahrzeuggrösse spezielle Lademöglichkeiten. Vor allem muss genügend Platz vorhanden sein, damit Fahrzeuge mit 16 bis 28 Tonnen Gesamtgewicht sowie Sattelschlepper mit bis zu 40 Tonnen Gesamtgewicht aufgeladen werden können. Das Besondere an den neuen Schnellladestationen ist also nicht nur die hohe Ladeleistung, sondern auch das Layout. Dies muss bei der Planung der Ladestationen berücksichtigt werden. «Die Betreiber von E-Trucks müssen sicher sein, dass sie ihre Fahrzeuge entlang der Haupteinsatzrouten in der Schweiz aufladen können», unterstreicht Astag-Direktor Reto Jaussi.

Es muss also eine kontinuierliche Stromversorgung gewährleistet sein. Einen Beitrag zur Stromversorgung können Fotovoltaikanlagen auf den Dächern der Schnellladestationen leisten. Wichtig ist zudem die Bereitstellung hoher Netzanschlussleistungen durch die lokalen Elektrizitätsdienstleister. 

 

Batteriespeicher als Puffer

Wichtig ist auch, dass an den Ladesäulen möglichst viele und gleichzeitige Lademöglichkeiten angeboten werden können. Damit eine kontinuierliche Energieabgabe gewährleistet werden kann, muss deshalb die Energie in einem Batteriespeicher gespeichert werden.

Die Gofast AG mit Sitz in Schlieren entwickelte dafür einen Batteriespeicher als Zwischenlösung, damit an der Ladesäule Leistungen bis zu 300 Kilowatt möglich sind. Findet kein Ladevorgang statt, wird der Speicher wieder aufgefüllt. Damit kann die unterschiedliche Belastung des Stromnetzes ausgeglichen werden. Designwerk Technologies AG in Winterthur entwickelte einen Megacharger in einem Container, der ebenfalls dazu beiträgt, dass das Netz, wenn mehrere Lastwagen gleichzeitig laden, nicht zusammenbricht. Mit dem Megacharger ist das Schnellladen von E-Trucks in 45 Minuten möglich.    

 

Logistikdienstleister bauen eigene Ladestationen

Neben den öffentlichen Ladestationen wird die Elektrifizierung der schweren Nutzfahrzeuge aber auch durch die zahlreichen Logistikdienstleister unterstützt, die Ladestationen für den eigenen Bedarf realisiert haben und mit Fotovoltaikanlagen den notwendigen Strom erzeugen. Wir befragten die zehn führenden Logistik-Dienstleistungsfirmen nach ihren Plänen bezüglich E-Trucks. Aus den Antworten geht hervor, dass viele Firmen den Ausbau der Elektrofahrzeugflotte vorantreiben (siehe Tabelle).