Flurfördergeräte – mechanisch, elektrisch oder hydraulisch angetrieben – spielen in ausgeklügelten Logistiksystemen, in vollautomatischen Hochregallagern oder in einfachen Distributionszentren nach wie vor eine wichtige Rolle. Flurfördergeräte wurden in den vergangenen Jahren nicht nur deutlich leistungsfähiger, sie werden auch für immer anspruchsvollere Aufgaben eingesetzt und unterstützen Unternehmen bei ihrem Bestreben, die Logistikautomatisierung zu verbessern. In wichtigen Branchen kommt Flurfördergeräten eine zentrale Rolle in der Produktion und der Lagerung zu. Speziell in der Automobilproduktion, in der Pharma-, Lebensmittel- und Fertigungsindustrie sind sie ein fester Bestandteil der Materialflusssysteme, aber auch im Gesundheitswesen und an Flughäfen sind Flurförderfahrzeuge fest implementiert.
Covid-19 beeinflusst den Markt
Im vergangenen Jahr entwickelte sich das Weltmarktvolumen für Flurfördergeräte, gemessen an der Anzahl der bestellten Neufahrzeuge, trotz teilweise schwierigen Rahmenbedingungen in wichtigen Märkten positiv. Es resultierte ein Plus von 9 Prozent auf weltweit 1 455 555 Fahrzeuge. Treiber dieser Entwicklung war allein die Nachfrage in China. In Europa blieb die Nachfrage in den drei Produktsegmenten Lagertechnik, Elektrogegengewichtsstapler und verbrennungsmotorische Gegengewichtsstapler hinter dem Vorjahr zurück, wobei die Gegengewichtsstapler besonders betroffen waren. In China resultierte die starke Zunahme zu fast der Hälfte aus der deutlich höheren Nachfrage nach verbrennungsmotorischen Gegengewichtsstaplern. In Nordamerika blieb die Nachfrage weitgehend stabil, allerdings wurde die nachlassende Nachfrage nach Gegengewichtsstaplern mit Verbrennungsmotor durch höhere Bestellungen in der Lagertechnik kompensiert.
Betrachtet man den Weltmarkt an Flurfördergeräten nach Regionen, steht China mit einem Anteil von 40 Prozent an der Spitze, zweitgrösster Markt ist Europa mit einem Anteil von 28 Prozent. Der Weltmarkt teilt sich derzeit in drei verschiedene Produktsegmente auf. Die Lagergeräte erreichen einen Anteil von rund 47 Prozent, auf die Stapler mit Verbrennungsmotor entfallen rund 36 Prozent und auf die Elektrostapler rund 17 Prozent.
Der Markt an Flurfördergeräten ist geprägt durch eine hohe Zahl an unterschiedlichen Anbietern. An der Spitze der Rangliste steht unbestritten die Toyota Material Handling Group (TMHG) mit einem Marktanteil von rund 27 Prozent. Im Geschäftsjahr 2019/20 verkaufte TMHG 278 000 Fahrzeuge, ein Rückgang von 7,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Japaner sind im Heimmarkt sowie in Nordamerika Marktleader. Auf dem zweiten Rang folgt die Kion Group. Mit den Marken Linde und Still bedient die Gruppe den Premium- und oberen Value-Markt. Dritter ist der deutsche Hersteller Jungheinrich, dessen Flurfördergeräte-Verkauf sich auf den Kernmarkt Europa konzentriert. Jungheinrich produziert schwergewichtig Stapler mit Elektroantrieb und fertigt auch die benötigten Lithium-Ionen-Batterien selbst. Zum Produkteprogramm des Herstellers zählen neben den Flurfördergeräten auch Regalbediengeräte und Lastaufnahmemittel (siehe auch Artikel auf der gegenüberliegenden Seite).
Auch ein Schweizer Hersteller ist in der Weltrangliste aufgeführt: Stöcklin Logistik verkauft jährlich rund 1200 Stapler und 5000 Handhubwagen (siehe Box unten).
Stöcklin Logistik
Swiss made Stöcklin Logistik mit Sitz in Laufen BL zählt ebenfalls zu den erfolgreichen Herstellern moderner und leistungsfähiger Flurfördergeräte. Im vergangenen Jahr produzierte der einzige einheimische Hersteller 1203 Geräte (1411 im Vorjahr), davon wurden 489 (580) exportiert. Im Export ist Stöcklin ein Nischenplayer und ergänzt bestehende Markenvertretungen mit Produkten wie Quer-sitz-, Atex-, Inox- und Spezialstaplern. Ende 2019 übernahm Stöcklin als Sortimentserweiterung die Exklusivvertretung der Marke Crown für die Schweiz und Liechtenstein und verkaufte im Jahr 2020 insgesamt 103 Crown-Geräte in der Schweiz. In der Schweiz verfügt Stöcklin als Vollsortimenter über einen guten Ruf für ganzheitliches Flottenmanagement mit interessanten TCO (Total Cost of Ownership). Im Weiteren ist Stöcklin in der Schweiz auch bekannt als Hersteller des effizienten Handhubwagens mit Schnellhub, von dem jedes Jahr rund 5000 Einheiten verkauft werden.