Das Licht bringt es zutage: das sanfte Schimmern von Gold, das faszinierend farbige Erstrahlen von Edelsteinen, das Feuer von Diamanten. Das hat schlichte physikalische Gründe, denn Lichtstrahlen ermöglichen das Sehen: Indem sie von einem Gegenstand reflektiert werden, wird er für unsere Augen wahrnehmbar. Nie war solche Physik schöner zu erleben als mit Schmuck. Schmuck, den Licht zum Leben erweckt. Dieses folgt den Formen von purem Edelmetall, betont dessen feine Farbnuancen und lässt Edelsteine Funken oder Farbe sprühen.
Licht ist der beste Partner der aktuellen Schmuckstücke, in denen sich alles um die pure Schönheit von Gold – dem grossen Trend in diesem Jahr – und damit um die Ausdruckskraft eines edlen Protagonisten dreht. Zwischen diesen beiden Polen bewegen sich die Schmuckneuheiten: Sie setzen auf die Betonung von puren Linien in kostbarem Metall oder stellen Edelsteine als Solitäre unübersehbar in den Vordergrund.
Farbige Diamanten lange Zeit kaum gefragt
Bei Chopard ist es ein einzigartiger rosafarbener Diamant, der im Ring Rose of Caroline die Hauptrolle spielt. Gewidmet ist das Juwel seiner Schöpferin Caroline Scheufele, der Co-Präsidentin und künstlerischen Leiterin des Genfer Familienunternehmens. Scheufeles Liebe zu solch rosafarbenen Edelsteinen reicht mehrere Jahre zurück. «Einmal wurde mir ein Lot roséfarbener Diamanten in ungewöhnlich hoher Qualität und intensiver Farbe angeboten», erinnert sich Scheufele und weiss noch gut, dass sich «zu dieser Zeit so gut wie kein renommierter Joaillier an farbige Diamanten wagte». Doch die Chopard-Schmuckchefin kaufte die Steine mit dem sicheren Gefühl, «dass etwas Grossartiges daraus entstehen könnte. Etwas, das es bisher noch nicht gab.» Tatsächlich war es die Geburtsstunde einer der erfolgreichsten Haute-Joaillerie-Kollektionen von Chopard – La vie en rose.
Nun konnte Scheufele wieder einen rosafarbenen Diamanten erwerben – ein besonders intensiv gefärbtes und mit 10,99 Karat überaus stattliches Exemplar. Ein rechteckiger Schliff mit 70 Facetten rückt den aussergewöhnlichen Edelstein ins rechte Licht. Seinen Auftritt hat er, flankiert von zwei herzförmigen Rubinen sowie feinem Diamant-Pavé, im Ring Rose of Caroline – benannt auch nach den Blumen, die Caroline Scheufele liebt.
Piaget setzt in diese Frühjahr auf glanzvoll illuminiertes Grün in der Kollektion Extraordinary Lights. Die neuen Schmuckstücke fangen laut Piaget «das Licht in all seinen Nuancen mit raffinierter Kreativität und in einzigartigen Farbkontrasten ein». Die Serie Glowing Lanterns ist gar von den Glücks laternen inspiriert, die man des Nachts in den Himmel steigen lässt, um Wünsche auf den Weg zu bringen. Wie ein wahr gewordener Traum wirken die Ringe mit grünen Edelsteinen – Turmalin und Chrysopras – und Diamanten. Das gilt auch für die Linie Magical Lights mit seltenen Smaragden.
In den neuen Ringen À l’écoute von Hermès stehen die Farben unterschiedlicher Edelsteine, von Opal bis zu Beryll und Jade, im Mittelpunkt. Dies alles im Dialog mit geometrischen Formen. Die Steine sind rund oder oval gestaltet, von Diamantenbögen gerahmt oder asymmetrisch an der Ringschiene platziert. Licht fällt in facettierte Steine oder gleitet über weich geschliffene Cabochons. Die originelle Anordnung der Edelsteine gibt ihren sanften Farbnuancen einen modernen und doch zeitlosen Ausdruck.
Leicht und luftig ist der neue Schmuck von Van Cleef & Arpels. Die französische Juwelenmarke begrüsst den Frühling mit anmutigen Schmetterlingen. Anhänger, Ring und Ohrschmuck verströmen Leichtigkeit und Lebensfreude. Zum ersten Mal geniesst dabei der Türkis einen besonderen Auftritt, dies in Verbindung mit funkelnden Diamanten und warmem Gelbgold.
Gold in schwierigen Zeiten immer ein Thema
Apropos Gelbgold: Es ist ein weiteres Trendthema des Frühlings 2022. Denn nach der Begeisterung für Roségold erlebt nun die klassische Goldnuance ihr Comeback. «Dieser Trend entstand aus der Lust an Neuem. Das ist wie in der Mode, in der die Farben jede Saison wechseln. Irgendwann wünschen sich die Schmuckträgerinnen etwas anderes», sagt dazu Chopards Schmuckchefin Scheufele.
In einigen Kollektionen ihres Hauses dominiert mittlerweile wieder Gelbgold. «Out» sind andere Farbnuancen deshalb nicht, sagt sie: «Heute trägt man verschiedene Goldnuancen gemeinsam. Das war früher unvorstellbar, man musste sich für eine Goldfarbe entscheiden. Mittlerweile ist man viel freier und trägt Schmuck, wie er der eigenen Stimmung entspricht.»
Tatsächlich machen Gelb-, Weiss- und Roségold gemeinsam eine gute Figur. Das beweist das Erfolgsmodell Trinity von Cartier bereits seit fast hundert Jahren. 1924 entwarf Louis Cartier den Ring höchstpersönlich für den französischen Schriftsteller Jean Cocteau: Er besteht aus drei einzelnen, in einanderfassenden Ringen in Gelb-, Rot- und Weissgold.
Pierre Rainero, Director of Image, Style and Heritage, sagt über das legendäre Schmuckstück: «Als Trinity kreiert wurde, war es für ein Haus wie Cartier sehr gewagt, ein so einfaches und intimes Objekt anzubieten – ohne Edelsteine. Seit seiner Entstehung wurde dieser Ring von Generationen von Frauen und Männern getragen. Mit der neuen Kollektion erfährt er eine Fortsetzung als allumfassendes Schmuckstück.»
Denn Cartier hat den Klassiker neu interpretiert, gemeinsam mit der japanischen Luxusmodemarke Sacai. Das Ergebnis sind vielseitige Schmuckstücke von Ringen bis hin zu Armband und Ohrschmuck, in denen die Trilogie einen neuen Ausdruck besitzt. Mit ihrem feinen Linienspiel setzen sich die Neuheiten ins rechte Licht, illuminiert von goldenem Glanz.
Chanel greift nach den Sternen und erinnert sich ans Jahr 1932
Inspiriert von der Historie Das Pariser Luxuslabel wird im Sommer die Juwelenkollektion 1932 vorstellen, die sich direkt auf die Gründerin des Hauses Gabrielle Coco Chanel bezieht. Denn die legendäre Modedesignerin hat während ihrer Laufbahn nur eine einzige Haute-Joaillerie-Kollektion entworfen und 1932 vorgestellt: Bijoux de Diamants. Damals soll Coco Chanel gesagt haben: «Es gibt nicht Besseres, um die Krise zu vergessen, als sich an schönen, neuen Dingen zu laben, die nur Kunsthand werker immer wieder hervorbringen können.» Nun hat sich Chanel von den Details der Diamantjuwelen von damals inspirieren lassen und die Kollektion 1932 geschaffen. Enthüllt wurde bislang nur ein besonders eindrucksvolles Schmuckstück: Das Collier Allure Céleste, das Sonne, Mond und Sterne vereint. Sie stehen als Motive im Mittelpunkt des wandelbaren Schmuckstücks, illuminiert von einem spektakulären tiefblauen Saphir und einem be eindruckenden achtkarätigen Diamanten im Birnenschliff.