Die Gerüchteküche rund um das Phänomen Cristiano Ronaldo brodelt. Nachdem ihm eine Steuerhinterziehung in Millionenhöhe vorgeworfen wird, hat der Spitzenstürmer von Real Madrid genug: Trotz laufendem Vertrag bis 2021 will der Portugiese Spanien verlassen. So war das nicht geplant. Laut der spanischen Sportzeitung «Marca» verlangt Real Madrid 200 Millionen Euro für ihren Starschützen bei einem allfälligen Transfer. Obwohl Ronaldo bereits über 400 Tore für den Verein erzielt hat, scheint der Betrag absurd.
Denn der teuerste Transfer der Fussballgeschichte hatte gerade mal einen halb so hohen Rahmen: Der Rekord-Deal wurde mit Paul Pogba geschlossen, der Franzose kostete Manchester United im vergangenen Jahr rund 105 Millionen Euro beim Wechsel von Juventus Turin. Nahezu ein Schnäppchen im Vergleich zu Reals Forderung. Doch dreistellige Millionenbeträge werden zurzeit immer gängiger, für diese Saison sind gar mehrere Wechsel mit siebenstelligen Ablösesummen zu erwarten. Immer mehr Investoren unterstützen die Clubs gerade in der Transferzeit. Auch Sponsorengelder sind für erfolgreiche Clubs wichtig.
Grosszügige Sponsoren brauchen mehr als Tore
Die Zeiten, bei der die Torschützenliste als oberste Priorität gehandelt wird, sind vorbei. Wenn es um Stars wie Ronaldo geht, spielt nicht nur die sportliche Leistung eine Rolle – seine Community auf den sozialen Netzwerken ist für den Club sowie die Sponsoren ebenfalls wichtig. Denn der Einfluss der Ausnahmekicker kann gewaltig sein: Laut «Forbes» hat der Portugiese insgesamt knapp 277 Millionen Follower auf seinen sozialen Netzwerken. Eine von ihm geteilte Werbebotschaft hat gemäss dem Wirtschaftsmagazin einen Wert von über 1.6 Millionen Dollar.
Ronaldos weltweite Vernetzung macht ihn damit zu einem Sonderfall am Markt. Sein zukünftiger Verein könnte die hohe Ablösesumme womöglich schon bald wieder mit steigenden Trikot-Verkäufen reinholen und die Marketingmaschine ermöglicht gleichzeitig eine Rufaufwertung des neuen Vereins.
Dele Alli: Jungtalent gehört zu den teuersten Kickern der Welt
Rein sportlich betrachtet ist Cristiano Ronaldo noch lange nicht der teuerste Spieler auf dem Markt. Das zeigt zumindest eine Studie des Internationalen Zentrums für Sportstudien (CIES) in Neuchâtel. Das Institut berücksichtigt bei seiner Bewertung Kriterien wie die Performance eines Spielers, seine Erfahrung und die Position, auf der er spielt. Hier schafft es Ronaldo nicht einmal unter die besten zehn Kicker.
Ein Grund dürfte sein fortgeschrittenes Alter sein: Mit 32 Jahren ist Ronaldo inzwischen ein Senior auf dem Fussballplatz, sehr lange dürfte er auf diesem Topniveau wohl nicht mehr spielen können. Im Gegensatz dazu hat der dem Ranking zufolge derzeit zweitteuerste Fussballer der Welt, das Jungtalent Dele Alli mit seinen 21 Jahren noch eine langjährige Fussballkarriere vor sich (In der Bildergalerie oben finden Sie das Ranking des CIES zu den teuersten Fussballern der Welt).