Sophia Genetics aus St.-Sulpice bei Lausanne gehört zu den vielversprechendsten Startups der Schweiz. Das sieben Jahre alte Unternehmen entwickelt Daten-Analysen für medizinische Behandlungen. Ärzte können die Daten beispielsweise verwenden, um Krankheiten bei Patienten schneller zu entdecken. Bereits nutzen über 850 Spitäler rund um den Globus die Daten des Jungunternehmens – auch Pharmakonzerne, darunter Novartis und Roche, gehören zu den Kunden.
Das Geschäftsmodell überzeugt namhafte Investoren wie Ex-US-Vizepräsident Al Gore: Der von ihm präsidierte Fonds Generation Investment Management übernimmt über 10 Prozent am Schweizer Startup. Total fliessen Sophia Genetics 77 Millionen Dollar neue Mittel zu, wie die Agentur Bloomberg berichtet – nebst Gores Fonds beteiligen sich auch mehrere bisherige Aktionäre stärker am Unternehmen. Insgesamt hat Sophia seit der Gründung 140 Millionen Dollar Kapital erhalten.
Sophia Genetics will den Vorsprung verteidigen
Mit dem frischen Geld will Sophia Genetics den Börsengang aufgleisen. «Wir wollen uns in den nächsten zwei Jahren darauf vorbereiten, uns einen IPO leisten zu können», sagte Sophia-Genetics-Chef Jurgi Camblong zu Bloomberg. Mit dem Schritt an den Kapitalmarkt will Sophia Genetics die führende Position bei der datengesteuerten Medizin verteidigen. «Wir glauben, dass es einen Medtech-Anbieter geben wird, der diesen Markt dominieren wird», so Camblong.
Der IPO von Sophia Genetics könnte eine in der Schweiz bislang selten gesehene Dimension erreichen: Denn das Startup wird als ein Schweizer «Einhorn» gehandelt – es gehört also zu jenen raren Unternehmen, die an der Börse mit einem Marktwert von über einer Milliarde Dollar starten könnten. Das ist eine stolze mögliche Bewertung für ein Unternehmen, welches heute lediglich 230 Mitarbeiter vor allem in der Schweiz und Boston beschäftigt. In diesem Jahr will Sophia laut Camblong hundert weitere Angestellte finden.
(mbü)