Mit dem iPhone hat der amerikanische Tech-Gigant Apple im letzten Jahrzehnt Milliarden verdient. Das Gerät war eine Goldgrube, die den Grossteil des Umsatzes des Konzern lieferte –. Apple setzte damit in den letzten Jahren mehr um, als das Schweizer BIP beträgt.
Doch seit einiger Zeit stagnieren die weltweiten Smartphone-Verkäufe. Deshalb schaut Apple nach vorne und fragt sich: Was ist das «next big thing»? Es ein Gerät sein, das bereits einmal von sich zu reden machte, dann aber wieder etwas von der Bildfläche verschwunden ist: die Smart-Brille. Dies besagen Dokumenten und Teilnehmer einer geheimen Mitarbeiterversammlung von Apple, die im Oktober stattfand; die Informationen gelangten zum amerikanischen Tech-Portal «The Information».
Statt Smartphone Smart-Brille
Apple plane, 2022 ein Augmented-Reality-Headset auf den Markt zu bringen. Dazu soll auch eine «schlankere», elegantere Smart-Brille ab 2023 auf den Markt kommen. Diese Geräten sollen laut Apple-Führungskräften das iPhone «in rund einem Jahrzehnt» ersetzen, schreibt das Tech-Portal in seinem Bericht.
Apple hat diese Geräte bisher in keiner Art und Weise erwähnt. Die «Headsets» seien bei einem geheimen Treffen von Apple am Hauptsitz im kalifornischen Cupertino ausgewählten Mitarbeitern vorgestellt worden. Teilnehmer des Meetings hätten dann allerhand darüber an «The Information» durchsickern lassen.
Sie gaben auch einige Details zur Brille bekannt, wie auch das Wirtschaftsportal «Business Insider» berichtet: Das erste Gerät, das für 2022 erwartet wird, soll dem bekannten «Oculus Quest»-Headset ähneln: Es ist mit einem hochauflösenden Display ausgerüstet – sowie mit Kameras, welche die Umgebung erfassen. Die für 2023 angekündigte Brille sei hingegen eher einer Sonnenbrille mit einem etwas dickeren Rahmen für die Batterie und Prozessoren nachempfunden. Diese Brille soll den ganzen Tag getragen werden können – und jenes Gerät werden, welches das iPhone mittelfristig ersetzen kann.
Apple hat schon mehrmals angekündigt, Smart-Brillen auf den Markt zu bringen. Auch schon für das kommende Jahr. Laut Medienberichten arbeitet der Konzern seit 2015 an einer sogenannten Augmented-Reality-Brille.
Der Blick aufs Telefon fällt weg
Dabei unterscheidet sich die AR-Brille gar nicht so sehr vom Smartphone: Anstatt auf das Handy zu schauen, würde man die Apps oder Nachrichten direkt aufs Sichtfeld gespielt bekommen. So könnte man auch eine Version von Apple Maps per Brille sehen und in die Richtung gehen, die angezeigt wird.
Ohnehin deutet einiges darauf hin, dass Apple künftig auf smarte Brillen setzt: Mit ARKit 3, RealityKit und Reality Composer hat Apple eindeutige AR-Software auf das iPhone gebracht. Diese Tools dienen Entwicklern zur Erstellung von Augmented-Reality-Software. Aber auch Apple-Chef Tim Cook hat bereits einige Male das Potenzial von AR angesprochen. So sagte er im Jahre 2017, dass es «die Art und Weise, wie wir Technologien nutzen, für immer verändern könnte», wie «Business Insider» berichtet.
Noch nicht massentauglich
Doch noch hat Augmented Reality keinen echten Zugang zum Mainstream gefunden – trotz etwa dem Spiel «Pokemon Go» oder AR-Anwendungen bei Snapchat. Die Frage wird sein, ob Apple es hinkriegt, ein solides Produkt wie damals das iPhone bei der Einführung im Jahre 2007 zu entwickeln. Dann könnte es auch von einer breiten Masse von Nutzern aufgenommen werden.
(tdr)