Sobald ein Tech-Konzern grosse Bekanntheit erlangt, stehen die Gesichter der Gründer oft ebenfalls im Rampenlicht. Apple bleibt wohl für immer mit dem Namen Steve Jobs, Facebook mit Mark Zuckerberg und Microsoft mit Bill Gates verbunden.

Viele dieser bekannten Unternehmen wurden jedoch nicht nur von einer Person gegründet. Viel mehr sind es häufig auch weniger bekannte Co-Gründer, die die Unternehmen aus den Kinderschuhen heraus und zum Erfolg geführt haben. Einige von ihnen sind erfolgreiche Unternehmer und mehrfache Millionäre, der Allgemeinheit jedoch wenig bekannt.

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Hier präsentieren wir Ihnen eher unbekannte Co-Gründer, die am Aufbau der grössten Tech-Konzerne der Welt beteiligt waren.

Microsoft wurde von zwei Leuten gegründet

Bill Gates und Paul Allen wurden bereits auf der Highschool zu engen Freunden und gründeten Microsoft 1975. Allen hatte die Idee für den Namen und vereinbarte den Deal mit IBM, wodurch Microsoft zu einer Branchengrösse wurde. Allen verliess Microsoft 1982, nachdem er eine Krebserkrankung erlitten hatte. Als 2018 der Krebs zum dritten Mal zurückkehrte, starb er im Alter von 65 Jahren.

Allen war ein Philanthrop und spendete mehr als zwei Milliarden US-Dollar in seinem Leben. Er war ausserdem Besitzer des US-amerikanischen Basketballteams Portland Trail Blazers sowie des American-Football-Teams Seattle Seahawks und gründete das Allen-Institut für Gehirnforschung.

Steve Wozniak entwickelte Apple 1

Steve Wozniak gründete zusammen mit Steve Jobs 1976 Apple. Beide lernten sich bei ihrem ehemaligen Arbeitgeber Hewlett-Packard kennen. Apples Erfolg nahm Fahrt auf, aber Wozniak verliess das Unternehmen 1985. Als Grund gab er an, dass der Fokus auf Marketing und Vermarktung ihn an seiner Arbeit als innovativer Entwickler hindern würde. Während seiner Zeit bei Apple war er massgeblich an dem Erfolg des Unternehmens beteiligt.

Wozniak gründete seither drei weitere Unternehmen, mehrere gemeinnützige Organisationen und steht bis heute auf der Mitarbeiter-Liste von Apple.

Twitter hatte drei Co-Gründer

Jack Dorsey spielte eine wichtige Rolle in der Vermarktung und dem Aufbau des Unternehmens, war jedoch eigentlich gar nicht der Gründer. Twitter entwickelte sich nämlich aus der Podcast-Firma Odeo, gegründet von Noah Glass und Evan Williams.

Williams und Glass suchten nach einer neuen Idee und wurden auf den Odeo-Entwickler Jack Dorsey aufmerksam. Aus der Idee entstand Twitter (damals «Twttr»). Biz Stone unterstützte als Entwickler das Team in der Anfangsphase. Williams kaufte Odeo und damit auch Twitter. Angeblich feuerte er seinen ehemaligen Kollegen Glass aufgrund von persönlichen Unstimmigkeiten.

Glass hat sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Auf seinem seit 2013 nicht mehr aktualisierten Twitter-Profil steht zu lesen: «Ich habe all das gestartet.»

Jim McKelvey ist Mitbegründer von Square

Der populäre mobile Bezahldienst Square wurde 2009 vom Twitter-Erfinder Jack Dorsey und Jim McKelvey gegründet. Nachdem Dorsey vom Twitter-Chefposten 2008 zurückgetreten war, arbeitete er zusammen mit McKelvey an der Entwicklung des Unternehmens. McKelvey entwickelte die Hardware und Dorsey schrieb die Software für das Produkt.

McKelvey arbeitet heute immer noch bei Square, hat seit der Gründung ein Buch geschrieben und zwei weitere Unternehmen gegründet.

Business Insider

► Dieser Text wurde zuerst unter dem Titel «Tesla, Facebook und Co.: Das sind die kaum bekannten Co-Gründer grosser Tech-Konzerne» im «Business Insider Deutschland» publiziert.

Der E-Auto-Bauer Tesla hat vier Co-Gründer

Die Gründungsgeschichte von Tesla hat zwei Versionen: In der einen ist die Idee für Tesla von Martin Eberhard und Marc Tarpenning 2003 entwickelt worden. Zusammen mit Ian Wright und JB Straubel suchten sie einen Investor und stellten das Unternehmen 2004 Elon Musk vor.

Elon Musk betont jedoch, dass er in die Entwicklung der Geschäftsidee genauso involviert war wie die anderen Team-Mitglieder. 2006 entstand nach drei Finanzierungsrunden Teslas erstes Auto: der Roadster. Eberhard und Tarpenning verliessen 2007 das Unternehmen, nachdem beide von ihrer Position als Chef herabgestuft wurden. Musk übernahm daraufhin das Ruder.

Eberhard und Tarpenning haben seit dem zusammen an vielen E-Auto-Projekten mitgearbeitet. Ian Wright verliess Tesla nach einem Jahr und gründete das Unternehmen Wrightspeed, das Elektroteile für LKWs herstellt. JB Straubel war bis zum Juni 2019 der technische Direktor von Tesla.

Bobby Murphy gründete Snap zusammen mit Evan Spiegel

Bobby Murphy und Evan Spiegel lernten sich an der Stanford University kennen. Zusammen entwickelten sie den Prototypen einer App, die Bilder wieder verschwinden liess, nachdem sie versendet worden waren.

Murphy soll bis zu 18 Stunden am Tag gearbeitet haben, um die App zu programmieren. Bis heute ist er der technische Direktor des Unternehmens und hat den Grossteil des Codes geschrieben, der in der App verwendet wird. Beide Gründer besitzen laut dem Wirtschaftsmagazin «Forbes» ein Vermögen zwischen 4,6 und 4,8 Milliarden US-Dollar.

Bobby Murphy hält sich in der Öffentlichkeit jedoch im Vergleich zu seinem Chef wesentlich stärker zurück und ist dadurch unbekannter.

Gründeten Netflix: Marc Randolph und Reed Hastings

Randolph und Hastings trafen sich, als Hastings Unternehmen Pure Atria die Softwarefirma von Randolph aufkaufte. Nachdem Pure Atria an Rational Software übergegangen war, arbeiteten sie an der Idee für Netflix.

Amazon, das zu jener Zeit nur Bücher auslieferte, war ein grosses Vorbild für die beiden Gründer.Das Geschäftsmodell nahm Form an, nachdem die beiden eine CD an Hastings Haus liefern liessen und diese unbeschädigt angekommen war. Randolph wurde der erste Geschäftsführer von Netflix und hatte auch die Idee für den Namen und das erste Design. 1999 übernahm Hastings den Posten, da Randolph sich neue Herausforderungen suchen wollte.

Netflix hat seit dem viele Veränderungen durchlaufen und ist nun der am meisten genutzte Streaming-Anbieter der Welt. Randolph gründete nach seiner Zeit bei dem Unternehmen mehrere Start-ups und ist ein erfolgreicher Geschäftsmann.

PayPal wurde nicht nur von Peter Thiel gegründet

Peter Thiel lernte Max Levchin während einer Lesung an der Stanford University kennen und fing an, mit ihm zusammenzuarbeiten. Luke Nosek und Ken Howrey stiessen kurze Zeit später dem Team aus jungen Entwicklern hinzu. Thiel, Levchin und Nosek gründeten 1998 Confinity: Ein Unternehmen, das Software entwickelte, um Überweisungen zwischen zwei mobilen Geräten zu ermöglichen. Ihr erstes Produkt: PayPal.

2000 kaufte Elon Musk das Unternehmen auf und ersetzte Thiel als Geschäftsführer. 2002 verliessen fast alle der Gründungsmitglieder das Unternehmen, nachdem es von Ebay gekauft wurde. Howrey arbeitet heute als US-Botschafter in Schweden. Nosek, Levchin und Thiel sind weiterhin in der Branche aktiv und haben eine Reihe an Unternehmen gegründet und erfolgreich verkauft.

Fünf Klassenkamerdaen gründen Facebook

Dustin Moskovitz, Chris Hughes, Andrew McCollum und Eduardo Saverin – sie alle haben bei der Entwicklung von Facebook geholfen. Die fünf Facebook-Gründer waren Klassenkameraden an der Harvard University. Zuckerberg leitete die Entwicklung und liess seine Freunde an dem Produkt mitarbeiten.

Saverin war der erste Investor von Facebook und hat zu Beginn die Business-Geschäfte übernommen. Moskovitz war der erste technische Direktor und lernte laut Zuckerberg die Programmiersprache PHP «in ein paar Tagen». Hughes übernahm die Rolle als Unternehmenssprecher und eine Reihe anderer Positionen.

McCollum designte das erste Logo für Facebook – ein Gesicht, das ursprünglich eine Zeichnung des Schauspielers Al Pacino gewesen war. Nachdem die Seite 2004 an den Start gegangen war, verlagerten die Gründer ihren Arbeitsplatz nach Palo Alto, Kalifornien. Saverin wurde 2006 von Zuckerberg aus dem Unternehmen entlassen.

McCollum verliess Facebook ebenfalls 2006 und Hughes ein Jahr später, um Barack Obama bei seiner Präsidentschaftskandidatur zu unterstützen. Moskovitz schied als letzter des Gründungsteams aus und verliess Facebook 2008.

Mike Krieger entwickelte Instagram mit

Kevin Systrom war für lange Zeit das Gesicht von Instagram. Mike Krieger war allerdings auch schon an Bord, als das Unternehmen noch «Burbn» hiess. Krieger wurde von Systrom rekrutiert und veränderte das Konzept von Burbn, um sich nur noch auf das Teilen von Fotos zu konzentrieren.

2012 kaufte Facebook das Instagram für eine Milliarde US-Dollar auf. Das Duo bleib dem Unternehmen bis 2018 treu und verliess Instagram gemeinsam.