Grossbritannien will neue Benzinautos ab 2030 verbieten, Kalifornien macht die Benziner ab 2035 tabu, und die kanadischen Provinzen Québec und British Columbia wollen solche Autos ab 2040 von der Strasse haben.
Die Tage des Verbrennungsmotoren sind gezählt. Und sein direkter Nachfolger ist bereits gefunden: Der Elektromotor. Dieser Meinung ist zumindest ein Grossteil der Autokonzerne. VW, GM oder DaimlerChrysler stellen ihre Flotten auf Stromantrieb um – Tesla hat von Anfang an auf Strom gesetzt.
Grossbritannien hat ein Datum gesetzt: 2030 kommt das Verbrenner-Verbot. Auch hierzulande wird der Ruf nach einer Guillotine für Benzinautos laut.
Zu teuer – und klimaschädlich
Eine etwas andere Strategie fährt hingegen Toyota: Konzernchef Akio Toyoda rät, bei der Elektrifizierung vom Gas zu gehen, wie das «Wall Street Journal» berichtet.
Japan werde es bis zu 358 Milliarden Dollar kosten, um die Infrastruktur auf Elektroautos umzustellen. Und sollten alle Autos mit Elektrizität fahren, würde dem Land in den Sommermonaten der Strom ausgehen.
«Verstehen das die Politiker, wenn sie Autos mit Benzinmotor verbieten wollen?», fragt Toyoda. Falls Japan Benzinautos zu rasch verbiete, werde das Geschäftsmodell der Autoindustrie kollabieren.
In einem Land wie Japan, das den Strom vor allem mit Erdgas und Kohle produziere, würden Elektroautos der Umwelt nicht helfen, glaubt der Konzernlenker weiter: «Je mehr Elektroautos wir bauen, desto mehr steigt der Aussstoss von CO2.»
Die Japaner setzten auf Wasserstoff
Toyodas Kritik an E-Autos kommt nicht von ungefähr: Die japanische Regierung prüft, ab Mitte der 2030er Jahre keine Benziner mehr zulassen.
Die einheimischen Autohersteller – allen voran Toyota – sahen lange die Brenstoffzelle als beste Technologie (Wasserstoff); auch wenn Toyota mit dem «Prius» den Erfolg der Hybridautos begründete.
Doch mittlerweile scheinen sich die Japaner dem weltweiten Trend nicht mehr entziehen zu können: So wird Toyota im nächsten Jahr in Europa den ersten rein elektrischen SUV lancieren.
(mbü)