Die Muttergesellschaft von Google, Alphabet Inc., will ihren siebenstöckigen Hub in London schliessen: Der Standort in Shoreditch war 2012 eröffnet worden – als «Campus» zur Unterstützung und Entdeckung von Startups. Stattdessen will Alphabet künftig virtuelle Dienstleistungen anbieten. Die Büro- und Workspace-Schliessung ist also der jüngste Folge der Verschiebung hin zum Homeoffice.
Der Google-Startup-Campus am so genannten «Silicon Roundabout» war seit Ausbruch der Coronavirus-Pandemie kaum mehr benutzt worden. Laut einem Statement von Google zeigten die Erfahrungen der letzten Monate, dass es gut möglich sei, landesweit Jungunternehmen zu unterstützen ohne physisch Büros zu betreiben.
«Die britische Startup-Community braucht nicht so sehr Zugang zu einem einzigen gemeinsam genutzten physischen Raum, sondern vielmehr Zugang zu Ressourcen, Mentoren und Programmen, die überall verfügbar sind», so Google in der Erklärung. «Und so wie sich des Ökosystem entwickelt, verändert sich auch unsere Art, es zu unterstützen.»
Ent-Gentrifizierung
Die Gegend um den Startup-Standort von Google war von britischen Politikern als «Tech City» gepriesen worden: Hier sei das Epizentrum der Startup- und Digitalwirtschaft, eines Bereichs also, in dem London in Europa führend war und ist.
Mit dem Boom der Startup-Szene in Shoreditch stiegen auch die Immobilienpreise, die inzwischen teilweise sogar die Notierungen in der City übertreffen.
Der Trend hin zu mehr Homeoffice-Arbeit und zu grösserer Flexibilität unter den Tech-Firmen könnte sich hier nun gegenteilig auswirken. Die Brokerfirma Carter Jonas rechnet damit, dass die Anfangsmieten in der Gegend bis Frühjahr 2022 um bis zu 12,5 Prozent sinken könnten.
(«Bloomberg», rap)