Kunden der Kryptobörse Gemini, die von den Brüdern Cameron und Tyler Winklevoss gegründet wurde, sind aufgrund eines hochverzinslichen Produkts namens Gemini Earn in den Strudel des FTX-Kollaps geraten.
Am Mittwoch hat Gemini die Rückzahlungen aus dem Produkt gestoppt, nachdem zuvor der Kryptobroker Genesis unter Verweis auf die FTX-Probleme die Abhebungen ausgesetzt hatte. Gemini Earn hat Genesis Global als einzigen akkreditierter Kreditnehmer aufgeführt, der den internen Prüfungsprozess bestand.
Im Gemini-Earn-Programm sind informierten Kreisen zufolge Kundengelder im Volumen von 700 Millionen Dollar gebunden. Ob die Anleger ihr Geld jemals zurückbekommen, bleibt abzuwarten. Vieles hängt davon ab, wie es mit Genesis weitergeht. Das Management hat Berater engagiert, um die verfügbaren Optionen zu prüfen, einschliesslich der Beschaffung neuer Finanzmittel.
«Die Leute stehen immer noch unter Schock»
«Die Menschen halten im Moment den Atem an und warten darauf, ob es weitere Hiobsbotschaften gibt und wie diese aussehen werden», sagte Gregory d’Incelli, Mitbegründer von Scenius Capital Management, im Bloomberg-Interview. «Die Leute stehen immer noch unter Schock. Viele Menschen sind im Moment sehr mitgenommen.»
Gemini wurde 2014 von den Winklevoss-Zwillingen gegründet. Auf der Website des Unternehmens hiess es, dass es «mit dem Genesis-Team zusammenarbeitet, um den Kunden zu helfen, ihre Gelder aus dem Earn-Programm so schnell wie möglich zurückzubekommen.»
Alle Kundengelder auf der Gemini-Börse würden «1:1 gehalten werden und jederzeit zur Abhebung zur Verfügung stehen», hiess es. Gemini lehnte es ab, sich über die Pressemitteilung vom Mittwoch hinaus zu äussern.
Die Winklevoss-Zwillinge – ehemalige Spitzen-Ruderer für die USA – wurden für ihre Rolle bei der Gründung von Facebook bekannt.
(bloomberg/mbü)