Viele Schweizer KMU stecken bezüglich der Digitalisierung erst in den Anfängen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich, die in Zusammenarbeit mit Localsearch durchgeführt wurde. Diese bezeichnet 87 Prozent der befragten Firmen als «digitale Dinosaurier», also als Firmen mit einem niedrigen digitalen Reifegrad. Diese sind hierzulande überproportional bei Mikrounternehmen anzutreffen – das heisst, bei Firmen, die maximal neun Mitarbeiter haben. Lediglich 7 Prozent der Firmen gelten in der Studie als «digitale Master». (Mehr Infos zur Studie finden sich hier.)
Für die Studie wurden 1300 Unternehmen im Zeitraum Oktober bis November 2017 befragt. Bezüglich der digitalen Transformation bezeichnen die Firmen nicht nur fehlende finanzielle Mittel und technologische Ausstattung als Herausforderung, sondern auch Mangel an Fachwissen. «Viele Unternehmen sehen die Digitalisierung mehr und mehr als Chance», sagt Manuel P. Nappo, Leiter des Institute for Digital Business an der HWZ. «Die Studie zeigt aber auch, dass gerade bei den kleinsten Unternehmen noch viel Potenzial im Bereich der Digitalisierung vorhanden ist.»
Digitale Sicherheit ist wichtig
Aus Sicht der KMU sind die wichtigsten Ziele der digitalen Transformation sowohl die Kundenbindung als auch die Reduktion von Kosten. Ausserdem steht die erhöhte Reichweite für Neukundenakquise auf der Agenda. Eine zentrale Rolle spielt bei Firmen mit mehr als hundert Mitarbeitern auch das verbesserte Kundenerlebnis.
Bei der Frage nach den wichtigsten digitalen Technologien rangiert das Thema Digital Security ganz oben. Danach folgen Social Media sowie Digital Marketing. Themen wie Augmented und Virtual Reality sowie 3D-Printing spielen hingegen nur eine untergeordnete Rolle.
Laut der Studie haben 54 Prozent der Unternehmen keine Strategie für die digitale Transformation. Auf die Frage, ob ihr Unternehmen in den kommenden zwei Jahren eine solche Digitalstrategie plane, antworteten 71 Prozent mit Nein (siehe Grafik). 67 Prozent der Befragten nutzen keine HR-Software für die Mitarbeiter- sowie Lohnbuchhaltung. Auch das Bemühen, online Feedback einzuholen, ist kaum ausgeprägt: 78 Prozent verzichten auf die aktive Kundenaufforderung, ihr Unternehmen oder ihre Dienstleistung zu bewerten.