Das sinkende Interesse der Investoren an schnell wachsenden und Verluste schreibenden Fintech-Unternehmen bekommt auch der schwedische Bezahldienst Klarna zu spüren. Das Unternehmen teilte am Montag in Stockholm mit, es habe eine neue Finanzierung im Volumen von 800 Millionen Dollar gesichert, was einer Bewertung von 6,7 Milliarden Dollar entspreche. Damit hat das Unternehmen in einem Jahr rund 85 Prozent an Wert verloren. Noch vor einem Jahr hatte die Bewertung des Anbieters von Ratenzahlungen im Internet bei 46 Milliarden Dollar gelegen.

 

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«Pay Later»: Der Lockruf, der Klarna zum grössten Einhorn Europas macht

Was ist Klarna? Dieser Frage gingen wir schon im März 2021 nach  – jetzt ist die Bewertung des Paytech massiv gefallen.

Klarna hat zehn Prozent der Stellen abgebaut

Inmitten einer breit angelegten Verkaufswelle an den Börsen sind auch die Bewertungen von Fintech-Startups zum Teil massiv eingebrochen. So hat der BNPL-Rivale Affirm Holdings allein in diesem Jahr mehr als 80 Prozent an Börsenwert eingebüsst. Um Kosten einzusparen, hatte Klarna im Mai angekündigt, das Unternehmen werde zehn Prozent seiner Stellen streichen. Auch die volatilen Aktienmärkte und die Aussicht auf eine wahrscheinliche Rezession hätten zu der Entscheidung beigetragen. Die Stellenstreichungen beträfen alle Teile des Unternehmens, hatte Klarna erklärt.

«Die Bewertung von Klarna ist ausschliesslich darauf zurückzuführen, dass Investoren plötzlich anders votieren als in den letzten Jahren», sagte Michael Moritz, Partner der Venture-Capital-Gesellschaft Sequoia. Sequoia, die Unternehmensgründer, Bestseller, Silver Lake und die Commonwealth Bank of Australia hatten an der jüngsten Finanzierungsrunde teilgenommen. 

(reuters/mbü)