Die Schweiz will ab 2050 keine Treibhausgase mehr ausstossen. Um dieses Ziel zu erreichen, wird das Energiesystem komplett umgebaut: Den Hauptteil des Stroms sollen künftig Windräder, Solaranlagen und Wasserkraftwerke liefern. Atom- und Gaskraftwerke haben ausgedient.
Damit dieser Komplettumbau gelingt, ist insbesondere bei den Solaranlagen eine kleine Revolution vonnöten: Die Produktion muss in den nächsten Jahrzehnten um den Faktor 13 erhöht werden (nach Schätzung des Branchenverbands Swissolar). Aktuell decken Solarpanels erst sechs Prozent des Schweizer Strombedarfs.
Deshalb werden nun mit Hochdruck neue Solaranlagen gebaut. Nach dem Willen des Parlaments sollen alle Neubauten ab einer gewissen Grösse bald Solarpanels erhalten. Zudem wollen die Politikerinnen und Politiker den Bau grosser Solaranlagen in den Bergen ermöglichen. Sie ebneten in der vergangenen Session den Weg für zusätzliche Investitionen und einfachere Bewilligungsverfahren für alpine Solarkraftwerke.
Auch ohne diese Hilfe aus Bundesbern ist im Solarmarkt ein Boom im Gang. Letztes Jahr stieg die installierte Leistung von Solaranlagen um 43 Prozent auf 683 Megawatt (MW). Dieses Jahr dürfte die Produktion zusätzlich steigen, denn es ist wegen des Ukraine-Kriegs und der hohen Strompreise zum guten Geschäft geworden, eine Solaranlage zu betreiben: Die sogenannte Einspeisevergütung für Solarstrom ist schweizweit massiv gestiegen.
(mbü)
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2 Kommentare
Einspeisen des selbst produzierten Solar-Stroms soll zum guten Geschäft gehören? Das muss ins Land der Märchen katapultiert werden. Wenn ich in meinem Fall CHF 60'000 in Solardach investierte und pro 3 Monate so ca. 400 CHF bekomme für den Strom den ich dem EW liefere, kann das nicht als gutes Geschäft bezeichnet werden.
Amortisationszeit: 37,5 Jahre bei konstant gleich bleibender Stromlieferung. Wo ist der Hund begraben?
Beim Eigenverbrauch. Dieser Anteil rentiert viel besser.