Der Automarkt wächst weiter, und er wächst überdurchschnittlich. In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 2019 insgesamt 311’500 neue Personenwagen angemeldet. Das waren 3,9 Prozent mehr als im Vorjahr.
Dabei setzte sich die leichte Verlagerung fort – weg von den Diesel- und Benzin-Gefährten, hin zu Alternativmodellen fort. 2019 hatte zum ersten Mal mehr als jedes zehnte Neuauto einen Elektro-, Hybrid-, Gas- oder Wasserstoff-Antrieb. Konkret: Der Anteil solcher Fahrzeuge lag bei 13,1 Prozent.
Dies meldet der Verband Auto-Schweiz – und er rechnet damit, dass sich diese Entwicklung angesichts der CO2-Vorschriften fortsetzt. Insgesamt erwartet die Vereinigung der Auto-Importeure für 2020 eine relativ konstante Entwicklung: Erneut sollten gut 300’000 neue Autos verkauft werden.
VW vor Mercedes vor BMW
Die Zahlen zeigen, dass die helvetischen Autofahrer ein ungebrochen hohes Vertrauen in deutsche Hersteller setzen. Und dass dabei insbesondere die deutsche Oberklasse auf ein sehr breites Interesse stösst.
Bei den Alternativ-Antrieben stiegen die Stückzahlen um 89 Prozent. Die Wachstums-Treiber waren hier Elektrofahrzeuge (+158 Prozent), gefolgt von Hybrid- (+68 Prozent) und Gas-Autos (+55 Prozent).
Der Anteil der am Stromnetz aufladbaren Modelle erreichte folglich mit 5,6 Prozent einen neuen Höchstwert, und rein elektrische Personenwagen konnten ihren Marktanteil von 1,7 Prozent im Jahr 2018 auf 4,2 Prozent mehr als verdoppeln.
Spaltung des Marktes
Dieser Trend schlug sich auch nieder in der Markenstatisitk: Gemessen am prozentualen Wachstum war Tesla definitiv der Boom-Brand auf dem Automarkt Schweiz 2019.
Allerdings: Die Schweiz wird damit noch keineswegs Greta-Country. Denn auf der anderen Seite erfreuen sich auch die SUV und 4x4-Gefährte einer steigenden Nachfrage. Der Verkauf solcher Modelle stieg letztes Jahr um 8,9 Prozent – also klar überdurchschnittlich. Oder anders: Mit 160’000 verkauften Wagen lag der Marktanteil der 4x4-Modelle über 50 Prozent.
Auf der anderen Seite setzte sich die Talfahrt der Dieselmodelle fort: –11,9 Prozent, so die Zahl 2019.
Schaut man schliesslich auf die Marken, die sich 2019 rückläufig entwickelten, so zeigt sich, dass sportliche Oberklasse-Modelle derzeit eher einen schwierigen Stand hatten. Allerdings sind prozentuale Veränderungen hier etwas trügererisch – bei kleineren Marken schlagen sich Anpassungen massiver nieder.
(rap)