Welch dramatische Wendung! Am letzten Mittwoch stürzte die UBS-Aktie ab und musste kurz vom Handel ausgesetzt werden. Die Agentur Bloomberg hatte berichtet, dass das US-Justizministerium seine Untersuchung gegen die UBS und die übernommene Credit Suisse wegen ungenügender Umsetzung der Russland-Sanktionen vertieft hätte.
Die UBS schwieg. Erst am Samstag kam das Dementi. Die Berichte über eine angebliche US-Untersuchung im Zusammenhang mit Sanktionsverletzungen seien unzutreffend. Alles halb so schlimm also.
Der UBS-Aktienkurs hat sich teilweise vom Schock erholt. Aber die ganze Sache hat einen schalen Beigeschmack. Bloomberg ist ja nicht irgendein unseriöser kleiner Laden. Wenn die etwas so gross bringen, dann ist das nicht einfach aus der Luft gegriffen. Auch dass die UBS so lange gebraucht hat für ihr Dementi, hinterlässt ein ungutes Gefühl.
Apropos ungutes Gefühl. Dieses beschleicht mich als Ökonom auch, wenn ich auf die Zinsen schaue. In den USA haben die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen gestern 4,7 Prozent erreicht. So hoch waren die US-Langfristzinsen zuletzt im Jahr 2007. Auch in Italien haben die zehnjährigen Bondrenditen mit 4,8 Prozent ein Mehrjahreshoch erreicht. Kann das gut gehen, in einer Welt, die dermassen verschuldet ist? Noch scheint die Schmerzgrenze nicht erreicht zu sein, sonst würden die Notenbanken anders reagieren.