Wir begleiten in einer vierteiligen Serie eine Anfängerin und einen Experten. Sie nehmen an der «Anleger-Challenge» von PostFinance und wikifolio teil. Im dritten Teil ziehen die beiden Protagonisten ein erstes Fazit.
Die Börse ist unberechenbar, unergründlich, faszinierend, launisch und überraschend. Das gilt auch für mein Challenge-wikifolio «Keep it green». Noch spüre ich vom Greta-Effekt nichts. Obwohl ich den Eindruck habe, dass es momentan bei jedem Thema und jeder Diskussion einzig und allein um den ökologischen Fussabdruck geht. Mir und meinem Challenge-wikifolio wäre das mehr als recht. Aber mein Portefeuille ist minus 0,5 Prozent im Keller.
Obwohl Kollegen bereits schadenfroh lachen, bleibe ich zuversichtlich. Es gibt nicht nur immer mehr Anleger, denen es nicht gleichgültig ist, wie eine Firma ihr Geld verdient. Ich bin überzeugt: Die grossen Gewinner von morgen und übermorgen werden Unternehmen sein, die grüne, nachhaltige Produkte und Projekte anbieten und aktiv etwas gegen den Klimawandel unternehmen. Das wird sich auch in den Aktienkursen spiegeln. Denn langfristig hat die Börse immer recht, kurzfristige Trends sind nur etwas für Zocker. Das sehen auch andere wikifolio-Trader so. Sie haben sich «Keep it green» vorgemerkt und bei zehn Vormerkungen kann der wikifolio-Status nach einer Prüfung durch wikifolio auf «investierbar» wechseln. Dann können also Anleger mein Zertifikat kaufen und Geld in «Keep it green» investieren.
Ich bleibe bei meinen fünf Positionen, fünf Firmen mit zukunftsfähigen grünen Mobilitätslösungen: Neste ist der Weltmarktleader für CO2-freies Biokerosin. Ein Drittel des Unternehmens gehört dem finnischen Staat, zurzeit ist die Lufthansa-Gruppe mit Tochter Swiss ein grosser Abnehmer. Sensoren werden in Zukunft immer matchentscheidender. Wer macht, dass Autos schneller reagieren als ihre Fahrer? Von den 11’000 Mitarbeitenden der multinationalen AMS tüfteln 1000 Ingenieure in 21 Designstudios weltweit an neuen Technologien. AMS-Sensoren helfen, die Umwelt zu erfassen: sei es die Temperatur, die Helligkeit oder die Distanz. Intel aus dem Silicon Valley ist weltweit grösster Chiphersteller – und Besitzer des israelischen Sensorunternehmens Mobileye. 25 Autohersteller arbeiten mit der Firma zusammen. VW will in Israel einen Fahrdienst mit Elektro-Autos lancieren. Das Schweizer Unternehmen Stadler Rail kann seinen ersten grünen Zug mit Wasserstoff-Antrieb nach Kalifornien liefern. Und der internationale Energiekonzern ABB mit Sitz in Zürich produziert die meistverkauften Schnellladesäulen für Elektroautos in Europa und Nordamerika. Mehr noch: Der Konzern hat kürzlich eine Mehrheit an der chinesischen Firma Chargedot übernommen – diese beliefert den boomenden chinesischen E-Car-Markt.
Trotz bislang schlechter Performance schlafe ich auch im neuen Jahr gut – und träume von steigenden Aktienkursen.
PostFinance und wikifolio suchen die besten Anleger in der Schweiz: Machen Sie mit bei der «Anleger-Challenge». Sie können sich mit einem virtuellen Startkapital von 100’000 Franken ein Musterdepot zusammenstellen. Ihr Challenge-wikifolio ist öffentlich, jeder sieht, wie gut Sie traden, und kann für Ihre Anlagestrategie abstimmen. So haben Sie eine doppelte Gewinnchance: Der Anleger mit der besten Performance bei möglichst geringem Risiko gewinnt 6000 Franken für sein E-Trading-Depot, und falls Challenge-wikifolio zum Publikumsliebling wird, kassieren Sie doppelt ab.
Anleger, die lieber erst einmal nur beobachten, können am Voting-Wettbewerb teilnehmen und 1000 Franken gewinnen.
Wer in der Schweiz wohnt, volljährig ist, kann mitmachen. Registrieren Sie sich jetzt via https://www.postfinance.ch/de/detail/anleger-challenge
Ich könnte jetzt reich sein! Hätte ich echtes Geld investiert, wäre mein Portemonnaie nun um einiges dicker. Böse Zungen würden wahrscheinlich behaupten, ich hätte einfach nur Anfängerglück. Mag sein. Aber ich bin trotzdem ein wenig stolz.
Das grüne Plus schlängelt sich durch meine Watchlist wie ein roter Faden. Alle Challenge-wikifolios, denen ich folge, sind im Plus. Wirklich alle. Und das mit dem – frei nach 50 Cent – ausgefallensten Namen hat die beste Performance. «Gi Ga Get rich or die tryin» triumphiert mit einem Plus von 15,78 Prozent. Das ist eine unglaubliche Zahl, das weiss sogar ich als Laie.
Aber auch die anderen vier wikifolios, die ich vorgemerkt habe, können sich sehen lassen. Das schlechteste weist immerhin noch ein Plus von 6,63 Prozent auf. Die Mischung aus Unterhaltung, Risiko und Sicherheit hat sich also bewährt.
Und doch habe ich ein schlechtes Gewissen. Denn indirekt unterstütze ich Tabak- und Rüstungskonzerne. In solche Aktien investiert nämlich «Sodom und Gomorra». Und nun bin ich nicht mehr ganz so traurig, dass alles nur fiktiv ist.