Die brasilianische Nubank nimmt 750 Millionen Dollar auf: 500 Millionen sind eine Direktbeteiligung von Berkshire Hathaway, weitere 250 Millionen kommen von diversen anderen Investoren (zur Mitteilung). Die Digitalbank aus São Paulo, gegründet 2013, wird damit auf 30 Milliarden Dollar eingeschätzt. Der Schritt zum «Einhorn» mit einer Bewertung von 1 Milliarde Dollar war 2017 gelungen.
Zu den frühen Investoren der Nubank gehören Sequoia Capital und Goldman Sachs. Wie andere Neo-, Mobile- und Digitalbanken drängt auch die Nubank ins Feld der von den Legacy-Banken vernachlässigten Retail- und Massenkunden. So bietet sie ein gebührenfreies digitales Konto, eine internationale Gratis-Kreditkarte, ferner Privatkredite oder eine Kreditkarte, die völlig per App gesteuert wird.
Von Legacy zu Neo
Inzwischen ist die Nubank die grösste Digitalbank der Welt: Die Zahl der Kunden beträgt 40 Millionen, sie kommen insbesondere aus Brasilien, Kolumbien und Mexiko. Zu ihren Angeboten zählen seit einigen Monaten auch KMU-Kredite und Lebensversicherungspolicen.
Für Warren Buffetts Holding wäre es die erste Grossbeteiligung an einer Neo-Bank. Berkshire Hathaway war lange ein geduldiger Investor von Grossbanken gewesen, insbesondere bei der Bank of America und von Goldman Sachs. Im Frühjahr 2021 trennte es sich aber in einem vielbeachteten Schritt fast vollständig von der Beteiligung an Wells Fargo – nachdem es dort seit 1989 zu den wichtigsten Aktionären gehört hatte.
«Das ist eine grosse Bestätigung für das, was wir seit unserer Gründung geleistet haben», kommentierte Nubank-CEO David Vélez im «Wall Street Journal».
(mbü – rap)