Post-Finanzchef Pascal Koradi wird neuer Direktionspräsident der Aargauischen Kantonalbank (AKB). Er wird im dritten Quartal Nachfolger von Rudolf Dellenbach, der länger als ursprünglich vorgesehen die Geschicke der Bank leitete.
Eigentlich hätte Andreas Waespi, der frühere Chef der Bank Coop, am 1. Mai 2015 neuer Chef der Aargauischen Kantonalbank werden sollen. Er war im Juli 2014 vom Bankrat zum Nachfolger von Rudolf Dellenbach gewählt worden.
Chef mit Lohn-Deckel
Ende Oktober 2014 wurde Waespi von der Finanzmarktaufsicht (Finma) mit einem dreijährigen Berufsverbot belegt und konnte den Spitzenjob in Aarau nicht antreten. Grund waren jahrelange Kursmanipulationen der Bank Coop bei der eigenen Inhaberaktie. Dellenbach blieb vorerst AKB-Chef.
Der Bankrat nahm die Suche nach Abschluss der Revision des AKB-Gesetzes wieder auf. Bei dieser Revision beschloss das Aargauer Kantonsparlament unter anderem die Deckelung der Entschädigung für den AKB-Chef. Dieser darf neu höchstens doppelt so viel verdienen, wie ein Aargauer Regierungsrat. Ein Mitglied der Regierung erhält pro Jahr knapp 300'000 Franken.
Wunschbesetzung
Der 43-jährige Koradi ist derzeit in seiner Funktion als Finanzchef auch Mitglied der Konzernleitung der Schweizerischen Post. Für AKB-Bankpräsident Dieter Egloff und den Bankrat sei Pascal Koradi die Wunschbesetzung für das Amt des neuen Direktionspräsidenten, heisst es in der Mitteilung der AKB vom Montag.
Der Kanton Aargau ist für den neuen AKB-Chef ein bekanntes Pflaster. Koradi lebt in Möriken-Wildegg. Vor seiner Tätigkeit bei der Post arbeitete er bei der Neuen Aargauer Bank (NAB), zuerst als Leiter Tresorerie, dann als Leiter Handel und zuletzt als Finanzchef (CFO) und Mitglied der Geschäftsleitung.
(sda/dbe/hon)