Ein besonders anmeldefreudiges Unternehmen ist der Industriegigant ABB. Der Konzern liegt laut EPA in der Rangliste der anmeldeaktivsten Firmen aus der Schweiz zum zweiten Mal in Folge an der Spitze mit 678 Patentanmeldungen, gefolgt von Roche (656) und Nestlé (444).
Trotzdem hat die Schweiz 2020 erstmals seit der Finanzkrise in einem Jahr weniger Patente beim Europäischen Patentamt (EPA) angemeldet. Laut den Zahlen des EPA gingen die Patentanmeldungen 2020 im Vergleich zum Jahr vor der Corona-Pandemie um 1,9 Prozent zurück. Besonders deutlich ist der Rückgang im Bereich Messtechnik und Medizintechnik.
Konkret wurden 2020 noch 8'112 Patente angemeldet, wie aus dem am veröffentlichten Patent Index 2020 des EPA hervorgeht. Besonders deutlich fiel der Rückgang in zwei bedeutenden Technologiefeldern aus: Der Bereich Messtechnik verzeichnete ein Minus von 14,4 Prozent und die Medizintechnik einen Rückgang von 13,1 Prozent.
Neu auf Platz eins der meisten Patentanmeldungen platzierte sich der Konsumgütersektor. Hier registrierte das EPA ein Plus von 16 Prozent.
«Das ändert aber nichts daran, dass die Schweiz ein herausragender Innovationsstandort ist», erklärte EPA-Präsident António Campinos. Denn die Schweiz sei immer noch das Land mit den meisten Patentanmeldungen pro Kopf. Genau sind es 966 Anmeldungen pro Million Einwohner. Das zweitplatzierte Schweden kommt auf einen Wert von 434 Anmeldungen pro Million Einwohner.
(awp/tdr)