Der Elektrotechnikkonzern ABB bringt auch einen möglichen Börsengang seines Geschäfts mit Ladetechnik für Elektroautos auf den Weg. Die Sparte sei ausgegliedert worden und solle eine eigene rechtliche Einheit werden, sagte ABB-Chef Björn Rosengren am Dienstag bei der Vorlage der Quartalszahlen.

Damit würden die Grundlagen für eine eigenständige Börsennotierung geschaffen. Die Sparte, die Schnellladestationen für Autos und Busse herstellt, erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Umsatz von 220 Millionen Dollar.

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Die angekündigte Trennung von weiteren Geschäftsbereichen dauert offenbar etwas länger als gedacht. Er gehe davon aus, dass ein erster Verkauf in der zweiten Jahreshälfte besiegelt werden könne, sagte Rosengren. Noch im Februar hatte er in Aussicht gestellt, eine erste Sparte möglicherweise im ersten Halbjahr zu veräussern. ABB hatte im November angekündigt, drei überdurchschnittlich profitable Bereiche mit einem Umsatz von insgesamt 1,75 Milliarden Dollar abstossen zu wollen. Dazu gehören das Turbolader-Geschäft, der Bereich Stromwandler und Mechanical Power. Insidern zufolge wurden Investmentbanken mit der Organisation der Transaktionen beauftragt.

Für das zweite Quartal wird ein zweistelliges Wachstum prognostiziert. Konkret legte der Reingewinn um 34 Prozent auf 502 Millionen US-Dollar zu, wie ABB am Dienstag mitteilte. Der Gewinnanstieg ist allerdings keine Überraschung mehr, da ABB die Kennzahlen zum ersten Quartal mehrheitlich bereits vor knapp zwei Wochen publiziert und dabei auch die Prognose für das Gesamtjahr 2021 erhöht hatte.

Der Umsatz stieg demnach gegenüber der Vorjahresperiode um 11 Prozent auf 6,90 Milliarden US-Dollar und der Auftragseingang um 6 Prozent auf 7,76 Milliarden. Auf vergleichbarer Basis waren die Wachstumsraten mit 7 Prozent bzw. 1 Prozent allerdings etwas geringer. Der operative Gewinn (EBITA) verbesserte sich markant um 51 Prozent auf 959 Millionen US-Dollar, wobei die EBITA-Marge um 3,6 Prozentpunkte auf 13,8 Prozent anzog.

Zunahme von über 10 Prozent erwartet

Für das zweite Quartal wird sowohl für den Auftragseingang als auch für den Umsatz eine Zunahme von über 10 Prozent in Aussicht gestellt, entsprechend der geringen wirtschaftlichen Tätigkeit im zweiten Quartal 2020.

Mit der positiven Gewinnwarnung Mitte April hatte ABB auch die zuvor gemachte Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2021 erhöht. Neu wird ein Umsatzwachstum von rund 5 Prozent oder höher erwartet, zuvor lautete die Prognose auf ein Wachstum des vergleichbaren Umsatzes «weitgehend innerhalb des langfristigen Zielkorridors» (+3 bis +5%). Zudem rechnet das Unternehmen für das zweite Halbjahr 2021 mit einer Erholung seines auf die Prozessindustrie bezogenen Geschäfts.

(reuters/awp/tdr)