Der Pendelzug vom Typ ETR-470 hat den SBB wenig Freude gemacht. Er erwies sich als regelrechter Pannenzug. Deshalb wird er per Ende 2014 aus dem Verkehr gezogen. Die mit 4,2 Millionen gefahrenen Kilometern bald fällige Grossrevision der vier Züge führten sie nicht mehr durch, teilten die SBB am Dienstag mit.
Von den einst neun ETR-470-Zügen des schweizerisch-italienischen Joint-Venture-Unternehmens Cisalpino AG waren vier an die SBB übergegangen. Seitdem diese die Wartung übernommen haben, seien die Störungen dieser Züge halbiert worden. Der Unterhalt des Pannenzuges bleibe aber "sehr wartungsintensiv".
Mangels Rollmaterial sei nicht möglich, den ETR-470 früher aus dem Verkehr zu ziehen. Damit diese Züge bis 2014 brauchbar bleiben, investierten die SBB weitere 12 Millionen Franken. Zudem wollten sie zwischen Zürich und Mailand neben den ETR-470 auch normale Züge einsetzen, was die Wartungsintervalle erweitere und die ETR schone.
Vom verbesserten Nachfolger-Zug des ETR-470, dem ETR-610, fahren gemäss dem am Dienstag präsentierten Fahrplanentwurf nur noch SBB-Züge dieses Typs auf Schweizer Boden - auf der Simplon-Linie zwischen Mailand und Basel oder Genf. Trenitalia setzt ihre sieben ETR-610-Züge laut SBB künftig nur noch im nationalen Verkehr ein.
Das hat indes Folgen für die Gotthard-Linie Basel-Luzern-Mailand: Dort löst ab Dezember 2011 ein ETR-470 den ETR-610 ab, womit die Verlängerung nach Venedig nicht mehr weitergeführt werden könne. Es gebe Anschlussverbindungen in Mailand.
(cms/laf/sda)