Der vorzeitige Abschied von Vorstandschef Kasper Rorsted kostet Adidas fast 16 Millionen Euro. Der Däne, der den fränkischen Sportartikelkonzern im November fast vier Jahre vor seinem Vertragsende verlassen hatte, bekommt eine Abfindung von zwölf Millionen Euro, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Geschäftsbericht hervorgeht.
Dazu kommen rund 3,6 Millionen Euro als Entschädigung dafür, dass er in den nächsten 18 Monaten nicht bei einem Branchenkonkurrenten anheuert, und das restliche Gehalt von rund 300.000 Euro für November und Dezember. Rorsteds Vertrag war erst 2021 um fünf Jahre verlängert worden.
Beim Gehalt mussten Rorsted und seine Vorstandskollegen im vergangenen Jahr angesichts des Gewinneinbruchs Abstriche machen. Sie erhielten weder einen leistungsabhängigen Bonus für 2022 noch aktienbasierte Langfrist-Boni. Letztere hatten sich ein Jahr zuvor noch auf 14,2 Millionen Euro summiert. Insgesamt beliefen sich die Bezüge der Adidas-Vorstände auf 22,0 (2021: 30,8) Millionen Euro.
Anfang Jahr hat der Norweger Björn Gulden den Chefposten bei Adidas übernommen. Er war zuvor CEO beim Konkurrenten Puma.
Yeezy-Kündigung belastet Adidas
2022 hatte der Konzern mit der hohen Inflation und Problemen in China zu kämpfen. Dazu kam die Kündigung der Kooperation mit Kanye West unter anderem wegen Antisemitismus-Vorwürfen gegen den Rapper. Der Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft brach daher von knapp 1,5 Milliarden auf 254 Millionen Euro ein.
Die Adidas-Aktionäre müssen sich deshalb auf eine deutlich geringere Ausschüttung einstellen. Sie sollen eine Dividende von 0,70 Euro je Aktie erhalten nach 3,30 Euro im Vorjahr, wie Adidas am Mittwoch mitteilte.
(reuters/mth)