Nach dem Rückschlag durch die Frankenstärke im vergangenen Jahr will die Berner Industriegruppe Adval Tech mit Bestandteilen unter anderem für Audi und Porsche Gas geben. Eines der Hauptziele für 2016 ist das Hochfahren des Betriebs im neuen Werk in Mexiko.
Zudem wolle Adval Tech die Integration und den Ausbau des vor kurzem gekauften deutschen Automobilzulieferers Fischer IMF vorantreiben, sagte Konzernchef René Rothen auf der Bilanzmedienkonferenz in Zürich. Fischer IMF hat im vergangenen Jahr mit rund 280 Mitarbeitern einen Umsatz von etwa 30 Millionen Euro erzielt.
Ergänzung des Portfolios
Das süddeutsche Unternehmen stellt Stanz- und Umformwerkzeuge vor allem für die Autoindustrie her. So produziere Fischer IMF etwa Dachträger, Zierleisten, Trittbretter für geländegängige Autos (so genannte SUVs) und Strukturteile, sagte Rothen.
Derweil stellt Adval Tech Komponenten beispielsweise für die Beleuchtung, Airbags, Lenkung, Rückspiegel, Bremssysteme oder Luftleitsysteme her. Die Produkte von Fischer IMF würden das Portfolio von Adval Tech ideal ergänzen, erklärte Rothen.
Porsche und Bentley als Kunden
Über das deutsche Unternehmen sei man zum Zulieferer für den Sportwagenhersteller Porsche geworden. Auch der Luxuslimousinenproduzent Bentley stehe neu auf der Kundenliste. «Die Firma Fischer ist der ideale Partner für uns», sagte Rothen.
Die Produktion bei Fischer IMF solle ausgebaut werden. Man habe bereits die Option auf zusätzliches Bauland neben dem bestehenden Werk, sagte Rothen. Das deutsche Unternehmen sei keine Alternative, sondern eine Ergänzung zu den Schweizer Standorten.
Überdies hat Adval Tech im vergangenen November ein neues Werk in Mexiko in Betrieb genommen, das die Produktion dieser Tage hochfahren soll. Dort findet die Serienproduktion von Luftleitteilen und Luftführungen für Audi-Modelle statt.
Von derzeit 9 Mitarbeitern solle der Personalbestand bis Ende dieses Jahres auf 50 bis 60 erhöht werden, sagte Personalchefin Valeria Poretti im Gespräch mit der Nachrichtenagentur sda. Im Endausbau des Werkes sollen dort etwa 150 bis 180 Angestellte arbeiten.
Knapp in der Gewinnzone
Im Gesamtjahr 2015 hat sich Adval Tech dank einem besseren zweiten Semester knapp in die Gewinnzone gerettet, wie das Unternehmen bereits vor zwei Wochen bekannt gegeben hatte. Unter dem Strich blieben 600'000 Franken. Das ist nur ein Drittel des Gewinns von 2014, der sich auf 1,9 Millionen Franken belaufen hatte.
Der Umsatz sank um 9,2 Prozent auf 224,3 Millionen Franken. Der Rückgang sei zu zwei Dritteln auf die Frankenstärke zurückzuführen. Zudem hätten einige mehrheitlich in die EU exportierte Produkte das Ende ihrer Lebensdauer erreicht, was das Ergebnis belastete. Dank Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen kletterte dagegen der Betriebsgewinn (Ebit) um 10,1 Prozent auf 9,8 Millionen Franken.
(sda/chb)