Der 67-jährige Max Müller aus Magglingen BE blickt auf einen bewegten Berufsweg zurück. Als Vorstandschef beim glanzlosen börsenkotierten deutschen Küchenhersteller Alno mit Sitz im baden-württembergischen Pfullendorf engagiert, sorgt der schillernde Sanierer gegenwärtig in seiner Heimat für Aufsehen.

Die von Alno eben erst übernommene AFG Küchen in Dietlikon ZH mit etwa 170 Millionen Franken Umsatz, 14 Filialen, 80 Fachhandelspartnern und rund 500 Mitarbeitenden soll das Kerngeschäft des zweitgrössten deutschen Küchenausstatters mit knapp 450 Millionen Euro Umsatz stabilisieren. CEO Müller jedenfalls freut sich, «dass Piatti und Forster Schweizer Stahlküchen Teile der Alno-Familie werden».

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Ohne Namen von Geldgebern zu nennen, verweist Müller für die «Finanzierung des Kaufpreises und des operativen Geschäftes» speziell auf bereits zugesagte Kredite von Schweizer Banken.

Glanz sollen zwei Alno-Aufsichtsräte gewährleisten. Der in St. Gallen promovierte Marc Bitzer kontrolliert als Präsident des amerikanischen Hausgerätegiganten Whirlpool gegen ein Drittel des Alno-Aktienkapitals und dürfte besonders daran interessiert sein, das eigene Maschinensortiment von Kochflächen bis hin zu Geschirrspülern und Mikrowellengeräten zu liefern. Im Alno-Kontrollgremium amtiert seit dem Vorjahr neben Bitzer der Schweizer Werner Rellstab, einst CEO der Premiummarke V-Zug und nun designierter Verwaltungsratspräsident der neuen Gesellschaft, welche das Geschäft der AFG Küchen führt.

Thematisiert im Aufsichtsrat wurde auch ein ungewöhnlicher «Organleihvertrag zwischen der Comco Holding AG und der Alno (Schweiz) AG», bei dem es um «die Entsendung von Herrn Max Müller als Verwaltungsrat der Alno Schweiz» und später um «ein Darlehen der Comco Holding an die Alno AG» geht. Das weckt Erinnerungen an Werner K. Rey, den grössten Schweizer Pleitier, der 1991 ausgerechnet mit der Comco das Überleben seiner damals schon längst bankrotten Omni Holding geplant hatte.