Die Zimmervermittlungs-Plattform Airbnb drängt trotz negativer Auswirkungen der Corona-Pandemie auf ihre Geschäfte an die Börse. Das Unternehmen mit Sitz in San Francisco legte am Montag nach Handelsschluss an der Wall Street seine Emissionsanmeldung bei der Börsenaufsicht SEC offen und dabei auch seine jüngsten Zahlen vor.
Demnach sank der Umsatz in den Monaten Januar bis September im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast ein Drittel auf 2,52 Milliarden Dollar. Mit 697 Millionen Dollar fiel der Nettoverlust mehr als doppelt so hoch aus wie in denselben Monaten des Vorjahres (minus 323 Millionen Dollar). Das Unternehmen erklärte, die Pandemie könne die Erlöse auch noch in Zukunft schmälern.
In Zürich, Genf und Basel sinkt das Angebot auf der Unterkunfts-Plattform. Warum? Raiffeisen vermutet: Viele Airbnb-Hosts geben auf.
Konzernwert soll 30 Milliarden Dollar betragen
Insidern zufolge will Airbn bei dem im Dezember erwarteten Börsengang drei Milliarden Dollar einsammeln und hofft auf eine Unternehmensbewertung von mehr als 30 Milliarden Dollar. Airbnb musste sich in der Corona-Krise praktisch neu erfinden und hat sich von der Untervermietung von Privatwohnungen in Grossstädten auf Ferienwohnungen verlegt.
Das Online-Portal leidet wie die Hotelbranche unter den verschärften Beschränkungen in der Pandemie.
Massenentlassung im Frühling
Im Frühjahr drosselte Airbnb das Marketing und entliess rund ein Viertel der Beschäftigten. Um durch die Krise zu kommen, bekam das Unternehmen im April eine zwei Milliarden Dollar schwere Kapitalspritze von Investoren wie Silver Lake und Sixth Street Partners.
Dabei wurde Airbnb mit 18 Milliarden Dollar bewertet - vor dem Ausbruch der Pandemie in Amerika hatte die Bewertung mit 26 Milliarden noch deutlich darüber gelegen.
(reuters/mbü)