Rund 200 Bestellungen konnten die Branchenriesen Airbus und Boeing am ersten Tag der Pariser Flugschau an Land ziehen. Insgesamt unterzeichneten die beiden Produzenten Fixbestellungen, Kaufabsichtserklärungen und Optionen im Wert von über 20 Millliarden Euro.
Dabei hat Airbus allerdings einen klaren Rundensieg verbucht: Mit 142 Maschinen zog der Konzern rund drei Viertel der Aufträge an Land. Zugpferd war dabei der Kleinste in der Airbus-Familie: Der neue Airbus A320neo. Offenbar waren die Mühen von Airbus, den Jet der A320-Reihe treibstoffeffizienter umzumöbeln, ein guter Schachzug: Auf der Messe suchen die Airlines besonders nach umweltfreundlichen und energieeffizienten Modellen.
US-Konkurrent Boeing verkaufte 56 Jets, darunter die neuste Version des seit 40 Jahren gebauten Jumbo Jets, die 747-8 Intercontinental - den Konkurrenzjet zu Airbus‘ Vorzeige-Riesen A380.
Der hatte auf der Messe allerdings einen mehr als holprigen Start. Noch am Boden streifte der Flieger ein Gebäude und konnte mit gestutztem Flügel daher nicht abheben.
Neben den beiden Platzhirschen konnte auch die Konkurrenz aus Brasilien am ersten Messetag punkten. Der brasilianische Flugzeugbauer Embraer vermeldete 39 Aufträge, der kanadische Produzent Bombardier einen Festauftrag über zehn Kurzstreckenflieger CS100 wie sie auch die Swiss bestellt hat. Den Kunden nannte man indes nicht.
Neben den altbekannten Konkurrenten ist in diesem Jahr auch erstmals der staatliche chinesische Konzern Comac vertreten. Der Newcomer aus Fernost wird von den alteingesessenen Produzenten scharf beobachtet. Das erste grosse chinesische Passagierflugzeug C919 soll bald zu einer ernsthaften Konkurrenz für die Kurz- und Mittelstreckenflieger der Platzhirsche werden.