Für das Pharmaunternehmen Acino ist der Verkauf der einzig richtige Schritt. Davon ist Verwaltungsratspräsident Luzi A. von Bidder überzeugt. Er selbst und die übrigen Mitglieder des Strategie- und Aufsichtsgremiums werden nach dem Übergang des Unternehmens an die neuen Eigentümer zurücktreten. «Das tut natürlich etwas weh. Aber wir haben nicht für uns persönlich, sondern für 800 Mitarbeiter und die Aktionäre entschieden», so Lsagt er.
Für sie sei der geplante Verkauf eine gute Nachricht, denn die neuen Eigentümer wollen Acino an den bisherigen Standorten in der Schweiz und in Deutschland mit dem bisherigen Management und den bisherigen Angestellten weiterführen. Und auch der Aktienkurs reagierte positiv. Die Acino-Aktien klettern knapp unter den Preis von 115 Franken, welchen die Beteiligungsgesellschaften Avista und Nordic Capital in ihrem vorbörslich publizierten Kaufangebot für die Pharmafirma offerieren. Analysten begrüssen das Übernahmeangebot, zeigen sich aber darüber nicht ganz einig, ob es sich um einen guten Preis handelt.
Investoren sind bereit, Geld einzuschiessen
Die neuen Investoren, die beiden Beteiligungsgesellschaften Avista Capital Partners und Nordic Capital, können das Unternehmen besser finanzieren als dies Acino hätte von sich aus über die Börse tun können, ist der Verwaltungsrat überzeugt. Nach dem Verkauf wird das Unternehmen nicht mehr kotiert sein.
Um die langfristige Wachstumsstrategie des Unternehmens fortzuführen, seien sie bereit, «beträchtliche Kapitalsummen» bereitzustellen, teilten die Investoren am Mittwoch mit.
Nicht dass Acino nicht hätte ohne Verkauf überleben können, sagt Luzi A. von Bidder weiter. «Doch wir wären sehr viel langsamer vorwärts gekommen.» Der Verwaltungsrat wird das Kaufangebot darum einstimmig unterstützen. Der angebotene Kurs liegt um 33 Prozent über dem Schlusskurs von 86.50 Franken vom Dienstagabend.
«Nicht besonders hoch»
Die Analystin der Bank Vontobel, Carla Bänziger, empfiehlt den Aktionären in einem Kommentar denn auch, das Kaufangebot anzunehmen. Etwas anderer Ansicht ist Michael Nawrath von der Zürcher Kantonalbank (ZKB). Er begrüsse das Angebot, erachtet den Preis aber als «nicht besonders hoch».
(sda/awp/se/vst)