Ammar Al Khudairy, der Präsident des grössten Aktionärs der Credit Suisse, dessen Äusserungen kürzlich zu einem Einbruch der Aktien des Schweizer Kreditgebers beitrugen, ist zurückgetreten.
Er wird durch den CEO der Saudi National Bank, Saeed Bin Mohammed Al Ghamdi, ersetzt, wie es in einer Erklärung vom Montag heisst.
Al Khudairy brachte Aktie zum Absturz
In einem Interview mit Bloomberg TV antwortete Al Khudairy Anfang des Monats auf die Frage, ob die saudische Nationalbank für weitere Investitionen in die Credit Suisse offen sei, wenn es einen weiteren Bedarf an zusätzlicher Liquidität gebe, mit «Absolut nicht».
Die Aktien der Schweizer Bank fielen auf den niedrigsten Stand ihrer Geschichte, und die Kreditspreads stiegen nach Al Khudairys Äusserungen sprunghaft an. Dies trug dazu bei, dass alle europäischen Banken nach unten gezogen wurden, da die Anlegenden nach dem Zusammenbruch von drei Banken in den USA das Risiko scheuten.
Viel Geld mit Credit Suisse verloren
Die UBS stimmte dem Kauf der Credit Suisse in einer historischen, von der Regierung vermittelten Transaktion zu, die darauf abzielt, die Vertrauenskrise einzudämmen, die sich auf den globalen Finanzmärkten auszubreiten begonnen hatte. Die UBS wird 3 Milliarden Franken für ihre Rivalin zahlen, und zwar im Rahmen eines Aktienpakets, das umfangreiche staatliche Garantien und Liquiditätsvorschriften enthält.
Die Saudi National Bank, die sich zu 37 Prozent im Besitz des Staatsfonds des Königreichs befindet, erwarb im vergangenen Jahr für 1,4 Milliarden Franken einen Anteil von rund 9,9 Prozent an der Credit Suisse und fungierte als Ankerinvestor bei deren Kapitalerhöhung.
(bloomberg/gku)
2 Kommentare
Atzender Mann. Auch wenn seine Aussage per se nichts Neues war - der Augenblick und die Art wie er es sagte war doch von einer unglaublichen Überheblichkeit getrieben.
Der hatte seine 15 Minuten - und wird uns ewig als der am meisten Geld vernichtende Schaich in Erinnerung bleiben.
Aber was spielen für die Saudis Dutzend Milliarden CHF für eine Rolle? Keine. Immerhin hat er den Anstand zu verschwinden.
Und künftig zu denken bevor er spricht. Immerhin hatten seine unbedarften Worte weltweiten Impact.
Man fragt sich schon, ob der wirklich so dumm ist oder ob das ganze am Schluss nicht der Versuch war, die Aktie noch weiter nach unten zu treiben, um die ganze Bank für ein Schnäppchenpreis zu übernehmen.
Wenn es einen solchen Plan gegeben haben sollte, dann haben sie nicht mit dem Vertrauensverlust und dem Abfluss der Gelder gerechnet.
Wie auch immer, dass der BR das Angebot der Saudis offenbar ohne darüber nachzudenken gleich von Tisch gewischt hat, zeigt, dass die Saudis keinen guten Stand hatten - wer sich so verhält, schadet der eigenen Unternehmung durch grenzenlose Dummheit oder durch Vorsatz und manöveriert sich damit selbst ins Offside.
Kleiner Gedanke noch: Wenn's nur die Dummheit einer Person gewesen wäre, dann hätte die Saudi National Bank innert 24h eine Korrigenda veröffentlichen können, um den Schaden zu begrenzen. Dass sie das nicht gemacht hat, lässt zusätzliche Zweifel an deren Motiviation entstehen.