In den vergangenen Jahren ist weltweit das Interesse an Unternehmen gewachsen, die Systeme von der Wasseraufbereitung bis hin zum Ventil bereitstellen. Doch Fondsmanager und Analysten sagen, dass die Aktien der Unternehmen im Geschäft rund um das Wasser sowohl in den USA als auch in Europa bereits zu hoch und zu schnell gestiegen seien. Sie suchen daher nach Gelegenheiten in Asien, wo die Bewertungen noch niedriger sind und es in einigen Teilen bereits zu Wasserknappheit gekommen ist.



In den letzten Jahren setzte ein wahrer Run auf Wasseraktien ein, getrieben von Faktoren wie Klimawandel und der Notwendigkeit, überalterte Infrastrukturen zu erneuern. Konzerne wie General Electric, Siemens und ITT weiteten ihr Geschäft in diesem Markt aus, und Investoren entdeckten Werte wie Aqua America und Watts Water Technologies.

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Der S&P-Global-Water-Index, der 50 Unternehmen umfasst, stieg seit Auflegung 2005 um 62%. «Es gab so eine Aufregung um diese Aktien, dass einige unrealistisch hoch bewertet sind», sagt Steve Maxwell, Managing Director der Researchfirma TechKnowledge Strategic Group. Neue Wasser-Investmentfonds sollen in den nächsten Wochen auf den Markt kommen, darunter der Lyxor Dynamic Water Fund und der CLSA Clean Water Asia Fund. Multinationale Konzerne versuchen derweil, in Asien zu expandieren, was kleinere Unternehmen zu potenziellen Übernahmezielen macht.

In Teilen Asiens gibt es bereits eine Wasserversorgungskrise. Die schnelle Industrialisierung und Verstädterung haben die Ressourcen beansprucht. Die Regierungen sehen riesige Summen vor, um diesem Problem zu begegnen. Im August verpflichtete sich China, in den nächsten fünf Jahren 125 Mrd Dollar dafür auszugeben. «Die Reinigung von Chinas Wasser könnte die grösste Investition werden, die die Welt je gesehen hat», meint John Dickerson, Chef einer Vermögensverwaltungsfirma.

Ein Unternehmen, das man laut Fondsmanagern und Analysten beobachten sollte, ist Guangdong Investment. Die in Hongkong gelistete Firma hat eine Marktkapitalisierung von über 3 Mrd Dollar und sichert 75% des Trinkwasserbedarfs in Hongkong. Auf der Watchlist von Investoren steht auch Kurita Water mit einer Marktkapitalisierung von etwa 3 Mrd Dollar. Kurita Water beschäftigt sich mit der Wasseraufbereitung.

Auch die in Singapur gelistete Bio-Treat Technology könnte von den Wasserproblemen in China profitieren. Im Januar erhielt Bio-Treat einen 8,7 Mio Dollar schweren Auftrag, in Nanjing ein Klärwerk zu bauen und zu betreiben.

Die Wasserindustrie setzt derzeit weltweit 400 Mrd Dollar um und umfasst Versorger und Spezialisten für Technologien zur Aufbereitung und Verteilung. Zwar sind auch in Asien Wasseraktien keine Schnäppchen mehr, aber «es gibt keine andere Industrie auf der Welt, die auf lange Sicht bessere Angebot-und-Nachfrage-Charakteristika aufweist», sagt John Dickerson. «Für Wasser gibt es keinen Ersatz.»