Die Hauptaktionärin des Schokoladenproduzenten Barry Callebaut, die Jacobs Holding, hat 10 Prozent ihrer Anteile für rund eine Milliarde Franken verkauft. Sie bleibt aber mit einem Anteil von 40,08 Prozent die grösste Aktionärin.

Die Aktien seien zu einem Preis von 1'915 Franken verkauft worden, teilte die Jacobs Holding am Dienstag mit. Am Vorabend war die Transaktion angekündigt worden, wobei eine Preisspanne von 1'910 bis 1'940 Franken gesetzt wurde. Am Montag gingen die Barry Callebaut-Titel zu 2'086 Franken aus dem Handel.

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Ein Paket von 2,85 Prozent der Aktien ging im Rahmen einer Privatplatzierung an die kanadische Pensionskasse Ontario Teachers' Pension Plan. In einem zweiten Schritt verkaufte die Holding über ein beschleunigtes Bookbuilding-Verfahren weitere 7,17 Prozent der Aktien.

Die Jacobs Holding hatte am Montagabend den Schritt damit begründet, das eigene Portfolio besser diversifizieren zu wollen. Sie betonte aber in beiden Mitteilungen erneut, sie werde das Unternehmen und seine Wachstumsstrategie weiter unterstützen.

Die Aktie von Barry Callebaut fällt bis zu 10 Prozent. Damit ist sie am Dienstag die grösste Tagesverliererin aller an der SIX kotierten Aktien. Zuvor hatte sie im Verlauf des Jahres 2019 um 34 Prozent zugelegt und erreichte im Oktober ein Rekordhoch.

Sind die Investoren verärgert?

«Das Ausmass des Verkaufs und auch der Abschlag zum aktuellen Kurs überrascht uns etwas, während die Erhöhung des Free Floats an sich eine gute Neuigkeit ist», schreibt die Zürcher Kantonalbank in einem Anlagekommentar. Die Aktie dürfte sich aber wieder erholen, ist die ZKB überzeugt.

Die Investoren von Barry Callebaut sind wohl nicht bloss überrascht, sondern auch etwas verärgert über die Jacobs Holding. Jacobs Holding hatte immer wieder betont, langfristig in Barry Callebaut investiert zu sein.

Die Jacobs Holding habe keine Absicht, weitere Anteile zu verkaufen und bleibe voll in die Entwicklung des Unternehmens eingebunden, teilt Jacobs nun mit. Dazu gehöre auch die unveränderte Vertretung im Verwaltungsrat von Barry Callebaut. Die Holding verpflichtete sich für die verbleibende Beteiligung zu einer Sperrfrist von zwei Jahren. 

Bereits vor einem Jahr hatten drei Familienaktionäre ein grosses Aktienpaket an Barry Callebaut verkauft. Der Verkauf durch die Familienmitglieder hatte zu Spekulationen darüber geführt, ob es mittelfristig auch Veränderungen beim Anteil der Jacobs Holding geben könnte.

Die Jacobs Holding war auch an Adecco beteiligt, im März 2014 wurden alle restlichen Aktien verkauft. Der Anteil am Personalvermittler betrug bis zu 18 Prozent.

(dhü/awp) 

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