2,5 Millionen Franken: So viel hat der Einsatz Oswald Grübels seinem Vorgänger Marcel Rohner bisher gebracht. Denn der 20-Monats-CEO hielt zu Jahresbeginn mehr als 700 000 UBS-Aktien – und der Kursanstieg seit Grübels Antritt am 26. Februar von weniger als 12 Franken auf mehr 15 Franken liess somit den Wert von Rohners Aktienpaket um etwa ein Viertel auf knapp 11 Millionen Franken ansteigen.
Doch damit kann Rohner genauso wenig zufrieden sein wie die anderen UBS-Aktionäre. Denn die CS-Aktie legte im selben Zeitraum um mehr als 70 Prozent zu, und das UBS-Papier blieb auch deutlich hinter dem europäischen Bankenindex zurück (siehe Grafik). Die ungeklärten Rechtsfälle in den USA, die schwer einschätzbaren Risikopositionen in den Handelsbüchern, der noch immer negative Neugeldzufluss und die Kündigungswelle im Investment Banking sind spezielle Probleme, die nur die UBS in diesem Ausmass belasten. «Der Ausblick auf die Ertragssituation 2009 ist bei der UBS noch immer sehr unklar», betont der Bankenanalyst Matthew Clark vom Brokerhaus Keefe, Bruyette & Woods (KBW). «Wir erwarten für das Gesamtjahr einen Verlust von 1,8 Milliarden Franken.» Sein Helvea-Kollege Peter Thorne ist zwar etwas optimistischer, sieht die angekündigte Rückkehr in die Gewinnzone aber auch noch nicht in diesem Jahr. «Wir schätzen den Verlust auf 500 Millionen Franken.» Unbestritten bleibt: Die UBS-Aktionäre stehen vor einem weiteren entbehrungsreichen Jahr.
Einen passablen Gewinn wird die Bank frühestens im Jahr 2010 wieder erzielen. KBW-Analyst Clark schätzt den Vorsteuergewinn dann auf 7,9 Millarden Franken, wovon 5,3 Milliarden aus der Sparte Wealth Management und Business Banking stammen sowie 2 Milliarden aus dem Investment Banking. Die darbenden Bereiche Asset Management und Wealth Management USA schaffen zusammen gerade eine Milliarde, das Corporate Center kostet 400 Millionen. Nach Steuern würden dann etwa 5,8 Milliarden Franken aus der operativen Tätigkeit bleiben – die Hälfte des Rekordjahres 2006. Dieser Gewinn muss jetzt jedoch statt auf 2 Milliarden auf 3,5 Milliarden Aktien verteilt werden. Um den gleichen Gewinn pro Aktie wie vor der Krise zu erzielen, müsste der Bankgewinn bei etwa 20 Milliarden liegen – eine utopische Zahl.
Da steht der Rivale CS deutlich besser da: Knapp 6 Milliarden Franken sollten schon in diesem Jahr an Gewinn bleiben, und weil die Anzahl der Aktien sich kaum erhöht hat, dürfte der Gewinn pro Aktie den gleichen Wert erreichen wie 2005 – als ob es keine Finanzkrise gegeben hätte.