Es hätte im Bankensektor das Jahr der Zusammenschlüsse werden sollen. Noch nie wurde so viel darüber spekuliert wie im Jahr 2004. Und das Ergebnis? Lediglich drei Zusammenschlüsse von internationalem Format – zwischen der spanischen Grupo Santander und der britischen Abbey National, den japanischen UFJ Holdings und der Mitsubishi Tokyo Financial Group sowie der amerikanischen JP Morgan Chase und Bank One.

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Am Geld kann es nicht liegen. Die Liga der Mega-Banken könnte mittlerweile Übernahmen aus der Portokasse begleichen. Allein mit dem Reingewinn des letzten Jahres könnte sich die amerikanische Citigroup sowohl die Schweizer Banken Sarasin und Vontobel sowie die deutsche Commerzbank gleichzeitig einverleiben. Einziges Problem: «Wir finden keine Schweizer Bank, die sich kaufen lässt», sagte Sir Win Bischoff, Chairman von Citigroup Europe, am letzten Basler Bankentag. «Auch im restlichen Europa ist es auf Grund von rechtlichen Strukturen und der Verbandspolitik schwierig», konstatierte Henner Schierenbeck, Professor am Wirtschaftswissenschaftlichen Zentrum (WWZ) der Uni Basel.

Nun werden die Forderungen an die Adresse der Banken immer lauter, die Milliarden an Barbeständen in Form von Dividenden an die Aktionäre zurückzuzahlen. «Aufholpotenzial haben vor allem die Finanzdienstleister aus der Schweiz, Deutschland und Österreich, die im internationalen Vergleich eine deutlich unterdurchschnittliche Dividendenrendite von unter drei Prozent ausgeschüttet haben», sagt Erich Meier, Fondsmanager bei der Zürcher Kantonalbank. Aktionäre dürften 2005 eine attraktivere Rendite für ihr Engagement erwarten. CG