Der Augenheilkundekonzern Alcon hat im dritten Jahresviertel wie schon im Vorquartal deutlich mehr Umsatz geschrieben als noch vor einem Jahr. Zudem ist das Unternehmen profitabler geworden. Für das Gesamtjahr zeigt sich das Management optimistisch, die angepeilten Ziele zu erreichen. Es grenzt zwar den angepeilten Jahresumsatz leicht nach unten ein, erwartet aber dennoch eine Marge im bisher kommunizierten Rahmen.
Der Umsatz im dritten Quartal betrug 2,303 Milliarden US-Dollar (2,04 Milliarden Franken). Das entspricht einer Steigerung um 8 Prozent. Zu konstanten Wechselkursen hätte das Wachstum sogar bei 9 Prozent gelegen, wie das Unternehmen am Dienstag nach US-Börsenschluss mitteilte.
Im Bereich Chirurgie ging der Umsatz um 5 Prozent auf 1,276 Milliarden Dollar hoch, in Lokalwährung um 6 Prozent. Hier sei man im Rahmen des Gesamtmarktes gewachsen, heisst es in der Mitteilung.
Deutlich stärker war das Wachstum im Geschäft mit Kontaktlinsen und -Zubehör: Dieses Segment legte sowohl in Berichts- als auch in Lokalwährung um 13 Prozent auf 1,027 Milliarden Dollar zu. Laut der Mitteilung wirkte sich die Übernahme von erworbenen Geschäften – darunter der im Herbst 2022 aufgekaufte US-Augentropfenspezialist Aerie Pharmaceuticals – mit 4 Prozentpunkten positiv auf den Nettoumsatz aus.
Profitabilität steigt
Das operative Ergebnis lag im dritten Quartal bei 293 Millionen US-Dollar. Die entsprechende Marge kam bei 12,7 Prozent zu liegen. Damit ist das Unternehmen gegenüber dem Vorjahresquartal profitabler geworden. Die operative Marge im dritten Quartal 2022 hatte noch bei 9,7 Prozent gelegen.
Die Verantwortlichen führen dies im Communiqué auf eine «verbesserte zugrunde liegende operative Hebelwirkung» durch höhere Umsätze und Effizienzsteigerungen in der Produktion zurück. Ausserdem wirkte sich ein ausserordentlicher Betrag von 58 Millionen Dollar im Zusammenhang mit einer kürzlich erfolgten Übernahme positiv aus. Diese positiven Effekte seien jedoch relativiert worden durch erhöhte Inflationseffekte, höhere Investitionen in Forschung und Entwicklung, Ausgaben im Zusammenhang mit der Übernahme von Aerie, höhere Abschreibungen aufgrund der jüngsten Übernahmen und negative Währungseffekte.
Die operative Kernmarge, bei der Alcon gewisse Abschreibungen und Wertminderungen von immateriellen Vermögenswerten herausrechnet, lag bei 19,5 Prozent nach 17,2 Prozent im Jahr davor.
Erwartungen für Umsatz eingegrenzt
«Wir blicken zuversichtlich in die Zukunft», wird Firmenchef David Endicott in der Mitteilung zitiert. Im Gesamtjahr dürfte das Unternehmen nach aktueller Einschätzung des Managements seine gesteckten Ziele erreichen.
Es grenzt diese jedoch ein: Rechnete das Unternehmen bislang noch mit einem Umsatz zwischen 9,3 und 9,5 Milliarden, so liegt diese Bandbreite nun bei 9,3 bis 9,4 Milliarden, wie der Mitteilung zu entnehmen ist. Die Kernmarge dürfte dabei allerdings weiterhin im bisher kommunizierten Bereich von 19,5 und 20,5 Prozent zu liegen kommen.
Mit den vorgelegten Zahlen hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten bezüglich Umsatz nicht erreicht. Diese hatten im Schnitt mit 2,348 Milliarden US-Dollar gerechnet und auch bei der Kernmarge mit 19,9 Prozent etwas mehr erwartet, als das Unternehmen am Ende ausgewiesen hat. Bei der operativen Marge wurden die Erwartungen jedoch übertroffen, dort hatten Analysten im Schnitt mit 11,6 Prozent gerechnet.
Aktie um über 8 Prozent im Minus
Die Aktien von Alcon brechen nach den Zahlen um 8,2 Prozent ein. Analysten hatten mehr erwartet. Zudem blieb eine positive Überraschung bei der Guidance aus.
(awp/reuters/spi/gku)