Hauptmann im Generalstab, Generalstabsoffizier einer Gebirgsdivision, Kommandant einer Lenkwaffenabteilung der Leichten Fliegerabwehr, Stabschef und Kommandant einer Gebirgsinfanteriebrigade, Chef des Armeestabs, Beförderung zum Divisionär – Kommandant der Luftwaffe. Aldo C. Schellenberg hat eine glänzende Militärkarriere hinter sich.
Er sei in der Schule «nie die grosse Leuchte» gewesen, erzählte er der «Berner Zeitung». Er war auch nie Pilot. Heute ist er aber für die Luftsicherheit über der Schweiz verantwortlich.
Vieles ging schief
Erst warb er für die Beschaffung des Gripen. Das ging schief. Dann kämpfte er für Boden-Luft-Raketen. Das ging wieder schief. Die Beschaffung wurde sistiert, die Militärjustiz ermittelt. Die Protokolle der Projektgruppe Bodluv 2020 zeigten, dass die begutachteten Systeme nicht allwettertauglich waren oder eine zu geringe Reichweite hatten. Jetzt braucht man Gutachten.
Damit kennt sich der Luftwaffenchef gut aus. Wir erinnern uns: Schellenberg, im Zivilleben promovierter Betriebswirt, war 2007 von der Staatsanwaltschaft im Swissair-Verfahren als Chefgutachter eingesetzt worden. Acht Expertisen lieferte er. Ein Millionenauftrag. Auch das ging schief. Anwälte entdeckten gravierende Berechnungsfehler, seine Expertisen widersprachen sich, sie wurden vor Gericht verworfen. Ein Desaster.
Bekannt geworden war Schellenberg mit einem Gutachten für den Finanzschwindler Werner K. Rey. Es ging schief, Rey bekam eine Haftstrafe.