Steuerfreier Geldregen in Gefahr: Yahoo-Aktionäre müssen weiter auf den Milliarden-Erlös warten, den die Abspaltung des Anteils an der chinesischen Online-Handelsplattform Alibaba ihnen bringen soll. In einer Mitteilung an die Börsenaufsicht SEC räumte Yahoo am Dienstag ein, dass die US-Steuerbehörde Internal Revenue Service (IRS) sich geweigert habe, eine Entscheidung im Sinne des Internet-Konzerns zu treffen.

Damit steigen die Zweifel an dem im Januar von Yahoo-Chefin Marissa Mayer angekündigten Vorhaben, den zuletzt noch gut 23 Milliarden Dollar schweren Anteil von 15 Prozent an Alibaba durch die Ausgliederung in eine neue Gesellschaft steuerfrei zugunsten von Investoren zu Geld zu machen. Die Yahoo-Aktie fiel nachbörslich um mehr als drei Prozent. Yahoo kündigte an, die Abspaltung weiter vorantreiben zu wollen. Die IRS habe auch nicht ausdrücklich erklärt, dass die Transaktion besteuert werden müsse.

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IRS stellt Regeln auf den Prüfstand

Der bisherige Plan von Yahoo sieht vor, die 384 Millionen Alibaba-Aktien in eine neue börsennotierte Firma mit dem Namen Aabaco auszulagern. Yahoo-Aktionäre sollen gemäss der Höhe ihrer Anteile daran beteiligt werden. Damit die Transaktion steuerfrei bleibt, soll auch das Yahoo-Geschäft mit kleinen Unternehmen Teil der neuen Gesellschaft werden. Denn als Voraussetzung galt bislang, dass Aabaco als operativ aktive Firma eingestuft wird.

Mittlerweile gilt es jedoch als unsicher, ob die USA solche Manöver in Zukunft weiter akzeptieren werden. Wenn nicht, könnte die Abspaltung des Alibaba-Anteils für die Aktionäre teuer werden. Im Mai hatte die Steuerbehörde bereits angekündigt, ihre Regeln auf den Prüfstand zu stellen. Yahoo-Chefin Mayer steht unter hohem Druck. Das Geschäft des Internet-Pioniers, der sich vor allem durch Online-Werbung finanziert, läuft schleppend - im vergangenen Quartal rutschte der Konzern in die roten Zahlen.

(awp/ccr)