Ordnung und genügend Stauraum sind in jedem Haushalt und in jeder Firma wichtig», erklärt Firmenchefin Brigitte Breisacher. Mit dieser Philosophie peilt die Alpnach-Gruppe Generalunternehmer, Architekten, institutionelle Investoren sowie private Bauherren an. In den letzten Jahren profitierte die Firma vom Bauboom bei den Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen.

Weil heute angesichts der enormen Baukosten jeder Quadratmillimeter zählt, werden Dachgeschosse bis zum letzten Winkel ausgenutzt. Also braucht es Schränke, die perfekt in die Nischen unter den Schrägen passen. Die Berater von Alpnach Norm messen die Räume vor Ort aus, worauf die Schränke im Werk produziert und von eigenen Monteuren eingebaut werden. Bei der Vermarktung setzt die Firma nicht auf den Direktverkauf.

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Die Möbel werden in eigenen, über die ganze Schweiz verteilten Ausstellungen präsentiert. Die Architekten und Bauherren können hier besichtigen und bestellen, und sie haben die Qual der Wahl. Denn das Schranksystem, das zwar auf einem Raster aufbaut, bietet viele Varianten und Extras.

Wohnkultur hat ihren Preis

Die Kunden können bei Schranktüren, Griffen und Materialien wählen, von Kunstharz, Echtholz, Spiegel über Hochglanz bis zu Glas. Die Möbel aus Alpnach sind nicht ganz billig. Ein Schrank in Weiss und mit drei Türen ist ab 1500 Fr. erhältlich, in der Luxusvariante kostet er dreimal so viel. «Wir spüren zwar den Kostendruck der Bauherren», sagt Brigitte Breisacher. Anderseits gelte ein Schrank als langfristige Investition, weshalb letztlich die Qualität ausschlaggebend sei.

Auch bei Einbauschränken geht es um «Wohnkultur, Freude am Design und Ästhetik», wie die 38-jährige Chefin betont. Zusammen mit Bernhard Wyrsch leitet sie seit 2002 das Familienunternehmen in zweiter Generation.

Gegründet hat es ihr Vater Theo, ein aus Deutschland in die Schweiz eingewanderter Schreiner, bei dem man wegen seines vorgelegten Arbeitstempos bald schon vom «Kilometerschreiner» sprach. Theo Breisacher startete das Unternehmen 1966 in einer ehemaligen Parkettfabrik in Alpnach. Kürzlich feierte das Unternehmen sein 40-jähriges Bestehen. Der Gründungszeitpunkt mitten in einem Bauboom war günstig gewesen. Breisacher war mutig genug, sich antizyklisch zu verhalten.

Von der Küche zum Büro

Er lotete, wenn die Baukonjunktur lahmte, neue Tätigkeitsfelder aus. So stieg er 1999 in den Küchenbau ein. Um bei den Produktionskosten konkurrenzfähig zu bleiben, hat die Firma laufend investiert.

Im letzten Jahr wurde zum Beispiel eine mit Diamantenwerkzeug bestückte Kantenleimmaschine für 2,3 Mio Fr. installiert. Zurzeit wird eine weitere Produktionshalle erstellt. Die Küchen fertigt die Alpnach-Gruppe an einem zweiten Produktionsstandort in Strengelbach AG. Vergangenes Jahr hat das Unternehmen als drittes Standbein ein Büromöbel-Programm lanciert. Bei den strategischen Weichenstellungen ist ihr als VR-Präsident amtierender Vater weiterhin ein wichtiger Ratgeber. An der Front zieht aber die Tochter die Fäden. «Bei Problemen und Konflikten», verrät sie spontan, «helfen mir meine positive Lebenseinstellung und meine Kämpfernatur.»

Eine so zierliche Frau eine Kämpfernatur? Jetzt erzählt Breisacher, dass sie Ende 2004 in Thailand vom Tsunami überrascht und weggespült worden war. Das Glück, dabei überlebt zu haben, kann sie auch heute noch kaum in die richtigen Worte fassen.

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Firmenprofil:

Name: Alpnach Norm-Schrankelemente AG

Gründung: 1966

Führung: Brigitte Breisacher, Bernhard Wyrsch, Theo Breisacher (VR-Präsident)

Umsatz: 38,6 Mio Fr.

Beschäftigte: 150

Produkte: Schränke, Küchen und Büromöbel

Internet: www.alpnachnorm.ch