Die Geschäftsidee?
Altoo verschafft vermögenden Privatpersonen auf einfache und intuitive Art und Weise Transparenz und Kontrolle über ihre gesamten Vermögensstrukturen (Geld bei mehreren Banken, Immobilien, Private Equity, Kunst etc.).
Wie ist sie entstanden?
Seit sich die Wertschöpfungskette im Wealth Management entflochten hat, arbeiten vermögende Privatpersonen mit mehreren Banken, Dienstleistern und Beratern zusammen. Um trotzdem den Überblick zu behalten, braucht es innovative Technologie.
Warum der Name?
Altoo steht für «altogether»: Wir haben die Plattform von Anfang an gemeinsam mit unseren Kunden entwickelt.
Woher stammt das Startkapital?
Auch hier gilt «altogether»: Unsere ersten Kunden waren die Kapitalgeber.
Womit erzielen Sie die Umsätze?
Kunden bezahlen ein jährliches Abo für die Nutzung der Wealth-Plattform. Multi-Family Offices und Banken können unsere Technologie auch in einer White-Labelling-Lösung ihren Endkunden anbieten.
Die grosse Stärke?
Unsere Technologie wurde von den Bedürfnissen unserer Kunden geprägt. So haben wir uns auf das Wesentliche fokussiert.
Die grösste Herausforderung?
Sicherheit hat für uns oberste Priorität. Für unsere Kunden ist es das erste Mal, dass sie alle Vermögensdaten an einem Ort digital abspeichern. Entsprechend haben wir von Beginn weg grosse Investitionen in die Verschlüsselungstechnologie unserer eigenen Private Cloud getätigt.
Der bisher grösste Erfolg?
Dass wir nach so kurzer Zeit schon einen grossen Kundenstamm aufbauen konnten, dabei auch einige grosse Family Offices mit White Labelling gewonnen haben sowie von mehreren Banken bereits als «approved service provider» ausgezeichnet wurden.
Das Überraschendste bisher?
Der Wow-Effekt bei jedem neuen Kontakt. Für die allermeisten Privatpersonen ist es das erste Mal, dass sie einen so einfachen Vermögensüberblick erhalten. Unser Wachstum erfolgt hauptsächlich durch Referenzen.
Der nächste Schritt?
Die Expansion ins Ausland.
Website: www.altoo.io // Gegründet: Dezember 2017 // Firmensitz: Zug // Gründer: Martin Stadler (39), CEO; Stefan Thiel (50), CTO; Stefan Weber (35), CDO // Anzahl Mitarbeiter: 24 // Umsatzziel für 2019: >1,5 Mio. Fr. // Profitabel ab: 2021.
«Das Produkt sieht gut aus»
Ariel Lüdi*: «Ich bin Teil der Zielgruppe von Altoo und habe mir daher schon verschiedene Produkte in dem Bereich angeschaut. Bislang gibt es aber nichts wirklich Brauchbares. Dabei gibt es Millionen von Menschen mit einem komplexen Vermögen. Aber deren Banken und Vermögensverwalter sind oft sehr konservativ, analog und un exibel. Das Produkt sieht gut aus, hat Anschluss an 30 bis 40 Banken und schon einige Kunden. Von einer Vorgänger rma hat Altoo eine starke Sicherheitsinfrastruktur übernommen, das fehlt bei vielen anderen. Das Team macht einen sehr guten Eindruck, was den Background und die Abdeckung der verschiedenen Skills angeht. Momentan geht die Firma auf Privatkunden los. Noch kostene zien- ter und viel besser skalierbar ist ihr Plan, die Software als White Label Vermögens- verwaltern oder Multi-Family O ces anzubieten. Auch im Ausland besteht wei- teres Wachstumspotenzial. Die grundlegende Frage ist natürlich, ob die Kunden einer Drittpartei ihr ganzes Vermögen o enlegen wollen – die meisten verfolgen ja eine Multi-Bank-Strategie. Dass es eine Schweizer Lösung ist und die Daten im Land bleiben, hilft sicher. Altoo hat mir gefallen, ich werde eine Testlizenz lösen.»
*Ariel Lüdi ist als VC mit seinem Inkubator Hammer Team an 20 Schweizer B2B- Start-ups beteiligt.
«Die Firma wird ihren Weg machen»
Cornelius Boersch*: «Mein Family Office hat sich eine ähnliche Lösung wie Altoo selbst gebastelt, denn auf dem Markt gab es bisher nichts Brauchbares. Das Konzept der Software as a Service sowie das Frontend von Altoo gefallen mir sehr gut. Beim Backend wird entscheidend sein, mit wie vielen Banken man die Schnittstellen hinbekommt und wie gut der automatische Datenfeed ist. Klappt das, dann kann man von den sehr reichen Kunden auch nach unten Richtung Retailbereich ska- lieren. Bei all dem ist die Sicherheit entscheidend: Heute kom- munizieren die meisten Banken und Family O ces mit ihren Kunden per unverschlüsselter Mail, Post oder gar Fax. Da ist die Lösung von Altoo schon hundert Mal sicherer. Das ist auch schon viel wert! In der Schweiz, so glaube ich, wird der Erfolg kommen – es gibt zwar Wettbewerber, aber keinen, der schon so weit ist. International ist das eine andere Frage, da sollte sich die Firma mit anderen grossen Playern wie N26 in Deutschland oder Gini in Hongkong zusammentun. Altoo wird wohl kein Unicorn werden. Aber die Firma wird ihren Weg machen. Die Chancen, dass ich mich beteilige, stehen 50 zu 50 – es wird von der Bewertung abhängen.»
*Cornelius Boersch ist als Gründer von Mountain Partners in Wädenswil ZH in über 200 Start-ups investiert.