Das Maschinenbauunternehmen Ammann schliesst in Langenthal BE die Entwicklung, Fertigung und Montage von Asphaltfertigermaschinen. Dem Abbau fallen bis zu 38 Stellen zu Opfer. Die Massnahme werde bis Frühjahr 2017 umgesetzt, teilten die Gewerkschaften Angestellte Schweiz und Syna am Donnerstag mit. Das Konsultationsverfahren wurde demnach gleichentags gestartet. Der grössere Teil der Kündigungen soll noch dieses Jahr stattfinden.
Noch vor zwei Jahren hatte Ammann angekündigt, in Langenthal ein Kompetenzzentrum für Asphaltmischanlagen und Asphaltfertiger aufzubauen. Investitionen von 50 Millionen Franken waren über einen Zeitraum von fünf Jahren vorgesehen. Zwei Jahre später vollzieht das Unternehmen nun eine Kehrtwende.
Syna macht sich Sorgen
Die Syna mache sich «sehr grosse Sorgen» um die Zukunft der Mitarbeitenden und vor allem um den Standort Langenthal, hiesst es in einem Communiqué der Gewerkschaft. Dieser Entscheid komme erst nach einer ähnlichen Restrukturierung im Jahr 2014. Syna fordert von der Firma ein stärkeres Bekenntnis zum Industriestandort Schweiz.
Der Verband Angestellte Schweiz verlangt von der Geschäftsleitung, die betroffenen Mitarbeiter in anderen Abteilungen weiter zu beschäftigen. Dazu seien die Angestellten falls notwendig umzuschulen und weiterzubilden.
Weltweit 3700 Angestellte
Das Unternehmen beschäftigt weltweit rund 3700 Mitarbeitende und kommt auf einen Jahresumsatz von rund 900 Millionen Franken. Es gehört der Familie von Katharina Schneider-Ammann, der Ehefrau des Bundespräsidenten Johann Schneider-Ammann. Der heutige Wirtschaftsminister war früher Verwaltungsratspräsident. Der derzeitige Konzernchef Hans-Christian Schneider leitet die Firma in der sechsten Generation.
(awp/gku)