Andy Rihs habe die Aktien zum Verkaufspreis von 37,5 Millionen Franken zurückgenommen, sagte Sonova-Sprecher Sacha Wigdorovits zu einem Bericht der "NZZ am Sonntag". Ausser Stempelsteuern und Bankgebühren seien Rihs dabei keine Kosten entstanden. Die Aktien sind unterdessen allerdings deutlich weniger wert, nämlich noch etwa 25,2 Millionen Franken. Gemäss Wigdorovits erfolgte der Rückkauf letzten Mittwoch.

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Rihs hatte die Aktien verkauft, um das Geld in seine anderen Projekte zu stecken, unter anderem eine Velofabrik. Diese weiteren Projekte geraten gemäss Wigdorovits durch den Rückkauf nicht in Schräglage. Rihs beteuerte, zum Zeitpunkt des Verkaufs seiner 300'000 Aktien am 8. März habe er nicht gewusst, dass Sonova eine Woche später eine Gewinnwarnung veröffentlichen würde.

Rihs war am letzten Mittwoch als Verwaltungsratspräsident von Sonova zurückgetreten. Er bleibt allerdings im Aufsichtsgremium. Mit ihm zusammen hatten Konzernchef Valentin Chapero und Finanzchef Oliver Walker das Handtuch geworfen.

Am 16. März hatte Sonova gewarnt, es werde Gewinn- und Umsatzziele für das laufende Geschäftsjahr 2010/2011 (per Ende März) verfehlen. Gleichentags kam ans Licht, dass kurz vor der Gewinnwarnung Mitglieder von Geschäftsleitung und Verwaltungsrat mit Aktien- und Optionenverkäufen noch Kasse gemacht hatten.

Alleine in den letzten zwei Wochen vor der Gewinnwarnung verkauften sie Aktien und Optionen ihres Unternehmens im Wert von über 47 Millionen Franken.

Die Dissonanzen lösten ein grosses Echo aus: Die Aktie stürzte an einem Tag um über 20 Prozent ab. Und die Vermutung kam auf, die Spitzenleute hätten von der Gewinnwarnung gewusst und noch rechtzeitig ihr Scherflein ins Trockene gebracht. Die Staatsanwaltschaft Zürich leitete eine Vorabklärung wegen möglichen Insiderhandels ein. In gut eineinhalb Wochen wird sie laut einer Sprecherin über die Eröffnung eines Verfahren entscheiden. (cms/rcv/sda)