Der angekündigte Aktienrückkauf des weltgrössten Stellenvermittlers Adecco hat den Aktienkurs des Unternehmens kräftig angehoben. Zwischenzeitlich legte der Wert des Titels am Vormittag um fast 5 Prozent zu.

Am Mittag stand die Aktie bei 38.77 Franken, das sind 3,9 Prozent mehr als am Montagabend. Der Schwergewichte-Index SMI lag derweil um 0,1 Prozent im Minus.

Das Rückkaufprogramm von bis zu 400 Millionen Euro soll unabhängig vom Marktumfeld im nächsten Monat beginnen und über neue Schulden finanziert werden, wie Adecco bekannt gab. Während die Investoren an der Börse zugriffen, äusserten sich die Analysten grundsätzlich positiv. Einige Fragezeichen setzten sie dennoch.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Risiko durch geringere Eigenkapitalquote

Für die Experten der Zürcher Kantonalbank stellt die geplante Ausgabe von Anleihen ein gewisses Risiko dar. Auch die Bank Notenstein merkt an, dass Adecco die Eigenkapitalquote verringere, was in der aktuell angespannten Weltwirtschaftslage Fragen aufwerfe. Offenbar werte die Adecco-Führung den aktuellen Aktienkurs aber als attraktiv für Rückkäufe.

Adecco rechtfertigt den Schritt mit der soliden finanziellen Lage des Konzerns und seiner Fähigkeit, starke Cash Flows zu generieren. Der Rückkauf diene den Aktionären, hiess es vom Management. Indem Adecco die zurückgekauften Aktien vernichtet, haben die Anteilseignern potenziell mehr vom Gewinn.

«Verwirrend»: Rückkauf statt Dividende

Die Bank Vontobel findet diesen Schritt «positiv, aber verwirrend». Die Analysten des Zürcher Vermögensverwalters gingen bisher davon aus, dass die Aktionäre mit einer höheren Dividendenquote belohnt werden sollten. Der Rückkauf sei aus Finanzsicht aber der bessere Schritt.

Die über die zweite Handelslinie an der SIX Swiss Exchange zurückgekauften Aktien unterliegen der Verrechnungssteuer von 35 Prozent, die auf der Differenz zwischen dem Rückkaufpreis und dem Nominalwert von 1 Franken je Aktie anfalle, schreibt Adecco weiter.

(vst/aho/ sda)