Adecco hat im ersten Quartal weiter unter der wirtschaftlichen Abschwächung in Europa gelitten und etwas weniger Umsatz erzielt. Unter dem Strich ist der Personaldienstleister aber profitabler geworden.
Der Umsatz in der Berichtswährung Euro nahm um 1 Prozent auf 5,65 Milliarden Euro ab, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Bereinigt um Wechselkurseffekte und um die unterschiedliche Anzahl Arbeitstage resultierte ein Umsatzschwund von 2 Prozent.
Im Schlussquartal 2018 hatte das Unternehmen bereits einen (organischen) Rückgang von 1 Prozent erlitten, davor waren über viele Quartale Wachstumsraten von +2 bis +7 Prozent vermeldet worden. Die aktuelle Entwicklung kommt allerdings nicht überraschend. Analysten hatten damit gerechnet.
Rückläufig war die Wachstumsrate etwa im wichtigen Markt Frankreich (-1%) sowie in weiteren europäischen Märkten wie Deutschland, Österreich, Schweiz" (-10%), «Benelux und Nordeuropa» (-6%) oder den südeuropäischen Ländern. Die europäischen Märkte hätten sich im Verlauf des Quartals allerdings stabilisiert, liess sich CEO Alain Dehaze in der Mitteilung zitieren.
Auch in Teilbereichen des US-Geschäfts ging es abwärts. Besser sah es etwa im Japangeschäft aus, das um 8 Prozent wuchs.
Aktie an der Spitze der SMI-Titel
Trotz des Umsatzschwunds wurde Adecco profitabler. Der Bruttogewinn erhöhte sich um 5 Prozent auf 1,08 Milliarden und der operative Gewinn (EBITA, bereinigt) um 6 Prozent auf 226 Millionen. Auf Stufe Reinergebnis resultierte ein 2 Prozent höherer Wert von 133 Millionen. Ein Grund für die verbesserte Profitabilität war das Sparprogram, dass wie geplant fortgesetzt werden soll.
An der Börse bewerteten Anleger die Zahlen positiv. Die Aktie legte im frühen Handel um über 2 Prozent zu und steht an der Spitz der SMI-Titel (Stand 9:30).
Wenig konkreter Ausblick
Im Ausblick gibt sich Adecco wie üblich relativ wenig konkret. Es heisst lediglich, dass sich die (organisch, handelstagsbereinigt) Wachstumsrate im März und April in etwa auf dem Niveau des ganzen ersten Quartals (-2%) bewegt habe. Der Zeitpunkt der Feiertage werde sich im zweiten Quartal 2019 ausserdem mit rund 10 Basispunkten negativ auf die Bruttomarge auswirken.
Weiter hiess es, dass die Ablösung des CICE-Steuersystems in Frankreich sich im zweiten Quartal 2019 negativ auf die Cash-Konversion auswirken werde. Für das Gesamtjahr 2019 werde der Cashflow-Effekt aber weitgehend neutral sein.
(awp/gku)