Basel hat eine lange und bedeutende Tradition, was das Sammeln und den Handel mit antiker Kunst betrifft. So hat die Stadt am Rhein den weltweit tätigen Antikenhändlern seit Jahrzehnten fast lückenlos den wichtigsten Messeanlass des Jahres geboten. Während etlicher Jahre war dies zunächst die Internationale Kunst- und Antiquitätenmesse (KAM), später The European Fine Art Foundation (Tefaf) und während der letzten fünf Jahre die Cultura, die im vergangenen November zum letzten Mal durchgeführt wurde. Der gemeinsame Nenner und das eigentliche Kerngeschäft aller Basler Kunstmessen war stets die Kunst der Antike, die im Vergleich zu anderen Sektoren im Kunst- und Antiquitätenbereich als relativ krisenresistent gilt.

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Nachdem im April 2004 das vorläufige Ende der Cultura bekannt gegeben wurde, reagierte eine kleine Gruppe engagierter Antikenhändler schnell und präsentierte schon zwei Monate später an der zweiten Brussels Ancient Art Fair (BAAF) ein Konzept für eine neue Messe für die Kunst antiker Mittelmeerkulturen in Basel. Man wollte den Verlust des wichtigen Herbstschaufensters nicht tatenlos hinnehmen und zudem die bisherige Kontinuität fortführen. Die Organisatoren sehen ihre Messe jedoch nicht als Nachfolger der Cultura, die sich neben der Antike auch Gemälden, Möbeln, Schmuck, Handschriften und Büchern usw. gewidmet hatte.

Die Namensgebung der beiden Messen ist nicht zufällig identisch, handelt es sich doch um dieselben Initiatoren. Die ursprüngliche BAAF wurde Anfang 2003 von den drei Antikenhändlern Jacques Billen, Robert R. Bigler und Vincent J. Geerling ins Leben gerufen und findet seither im Juni statt. Motiviert von dem grossen Erfolg dieser Messe in der Hauptstadt Europas beschlossen Vincent Geerling (Archea Ancient Art, Amsterdam) und Robert R. Bigler (Asian and Egyptian Art, Rüschlikon) für den Monat November eine gleichnamige Messe in Basel ins Leben zu rufen.

Klein, aber fein

Es ist den Initiatoren ein besonderes Anliegen, den Messe-Besuchern einen ganz speziellen Event zu bieten. Während die BAAF Brüssel als «Gallery Walk» im historischen Viertel des Grand Sablon konzipiert ist, wurde für Basel eine etwas konventionellere Lösung gewählt, bei der sich alle Aussteller unter einem Dach befinden. Beide Messen haben jedoch denselben Stellenwert und werden von denselben Leuten getragen, sie unterscheiden sich nur in der Durchführungsform. Trotz der kurzen Vorbereitungszeit gelang es den Organisatoren, sich einen ganz besonderen Austragungsort zu sichern: Die erste BAAF Basel wird vom 12. bis zum 17. November 2004 in der ehemaligen Reithalle der prachtvollen barocken Villa Wenkenhof im Basler Vorort Riehen stattfinden, unweit der renommierten Fondation Beyeler.

Bewusst hat man sich vom früheren Durchführungsort Messe Basel distanziert, um den Neuanfang zu markieren. Der Wenkenhof liegt eingebettet in einem grossartigen Landschaftspark im englischen Stil und bietet mit seinem ganz speziellen Ambiente die ideale Kulisse für die kleine, aber hochkarätige Veranstaltung. Die Messe richtet sich an Museumskuratoren, Händler und Sammler. Einziger Wermutstropfen sind die etwas engen Platzverhältnisse, sodass jeder Aussteller nur halb so viel Platz für sich beanspruchen kann, wie das im Messegebäude der Fall war. Da deshalb jeder Aussteller wohl nur seine allerbesten Stücke zeigen wird, verspricht die Veranstaltung besonders hochkarätig zu werden.

Internationale Verbandsmesse

Als erster Partner konnte die Artima Swiss gewonnen werden. Zudem wird auch das Art Loss Register aus London teilnehmen. Gerade für den Antikensektor spielt das ALR mit seiner sich stets erweiternden Datenbank die mit Interpol, Scotland Yard, Museen und anderen Organisationen weltweit verbunden ist eine besonders wichtige Rolle.

Von den 15 Ausstellern, die alle im letzten Jahr an der Cultura teilgenommen haben, stammen sechs aus der Schweiz und neun aus Deutschland, Grossbritannien, den Niederlanden und den USA. Sämtliche Teilnehmer sind Mitglieder der 1992 gegründeten International Association of Dealers in Ancient Art (IADAA), einer Vereinigung, die sich strikte Professionalität und die Einhaltung ethischer Standards auf ihre Fahne geschrieben hat. Beispielsweise sind alle Mitglieder verpflichtet, ab einem gewissen Warenwert eines Objekts das Art Loss Register automatisch zu konsultieren. Die BAAF ist also eine eigentliche Verbandsmesse. Das gibt den Käufern die Gewissheit, nicht nur echte, sondern auch rechtlich einwandfreie Kunstwerke zu erstehen. Gezeigt werden ausgesuchte Objekte der Klassischen Antike, aus Ägypten und den frühen Hochkulturen Vorderasiens. André Wiese, der Kurator der ägyptischen Abteilung des Antikenmuseums Basel, wird Führungen durch die BAAF anbieten und dabei die wichtigsten Objekte kommentieren und erläutern. Messebesucher haben während der Dauer der Messe mit ihrer Eintrittskarte freien Eintritt zum Antikenmuseum Basel und zur Sammlung Ludwig.

BAAF Basel: Hinweise für Besucher

- Ort: Reithalle Wenkenhof, Riehen bei Basel

- Anfahrt: Shuttle-Service ab Tramhaltestelle Bettingerstrasse

- Öffnungszeiten: Täglich von 11 bis 19 Uhr

- Preise: Eröffnungstag: 25 Fr. (15 Euro); folgende Tage: 15 Fr. (10 Euro)

- Zahl der Aussteller: 15 führende Spezialisten

- Sektionen: Objekte der Klassischen Antike, Ägyptens und der frühen Hochkulturen

- Organisator: asbl BAAF Organisation

- Information: Tel. 061 - 601 87 47 (8. bis 17. November 2004)



BAAF Basel: Aussteller

- Archea Ancient Art, Amsterdam

- arte classica Edith Bader Koller, Lugano

- Dr. Bigler Asian & Egyptian Art, Zürich

- Jean-David Cahn AG, Basel

- Donati Arte Classica, Lugano

- Roswitha Eberwein Antike Kunst, Göttingen

- Charles Ede Ltd, London

- Jürgen Haering, Freiburg i. Br.

- Galerie Günter Puhze, Freiburg i. Br.

- Galerie Rhéa, Zürich

- Royal-Athena, New York

- Galleria Serodine, Ascona

- Rupert Wace Ancient Art Ltd, London

- Gordian Weber Kunsthandel GmbH, Köln